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Apples Euro-Preise: Komplett die Bodenhaftung verloren

iPhone mit Logo. (© GIGA)
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Günstig war Apple noch nie. 2022 könnte aber als Jahr der Wucher-Preise in die Geschichte des US-Konzerns eingehen. Mit dem schwachen Eurokurs lassen sich die aktuellen Preiserhöhungen nur bedingt erklären. Den Gegenbeweis liefert ausgerechnet der Kult-Hersteller selbst.

Ein Kommentar von Kaan Gürayer.

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Auf rund 10 Prozent schoss die Inflation zuletzt in der Eurozone. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zieht immer größere Teile der europäischen Wirtschaft in Mitleidenschaft. Preise für Lebensmittel erreichen Rekordhöhen, Energie ist für Millionen Menschen fast unbezahlbar geworden.

In diesem gesellschaftlichen Umfeld wirken Apples jüngste Preiserhöhungen so, als hätte das Unternehmen komplett die Bodenhaftung verloren. Denn auch für Apple gilt das Zitat des englischen Dichters John Donne: „Niemand ist eine Insel.“

Günstigster Einstieg in die iPad-Welt kostet nun 579 Euro

Beispielhaft wird diese Preis-Traumtänzerei an den neuen iPads. Das in dieser Woche vorgestellte iPad 2022 machte einen wahnwitzigen 200-Euro-Sprung und kostet nun 579 Euro.

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Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Der günstigste Einstieg in Apples iPad-Welt kostet jetzt 579 Euro. Und nein, liebe Apple-Fans: Der Verweis auf das noch immer erhältliche iPad 2021 zählt an dieser Stelle nicht. Das ist das Vorjahresmodell. Wer ein aktuelles iPad haben möchte, muss bei Apple 579 Euro auf den Tisch legen – mindestens.

Denn zur vollen Wahrheit gehört auch: Für das viele Geld gibt es bei Apple weiterhin nur 64 GB Speicherplatz in der Einstiegsvariante. Mit ein paar Spielen, Produktiv-Apps und Fotos sind die recht zügig voll. Alltagstauglich dürfte das nur in den wenigsten Fällen sein. Da Apple, clever wie es ist, aber keine 128-GB-Version anbietet, müssen Käufer direkt zum Modell mit 256 GB Speicher greifen – für 779 Euro!

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Mondpreise gibt es aber auch beim neuen iPad Pro. Für die Bestausstattung der 12,9-Zoll-Version zahlt man nun über 3.000 Euro. Und wie teuer das iPhone 14 Pro ist, zeigt auf beeindruckende Weise der Vergleich mit dem Pixel 7 von Google.

Ein Teil der Preiserhöhungen ist dem schwachen Euro geschuldet, da muss sich keiner falsche Vorstellungen machen. Aber eben nur zum Teil. Der Wechselkurs rechtfertigt keine Preiserhöhung von 200 Euro beim iPad 2022. Oder rund 53 Prozent im Vergleich zum Vorgänger.

Alles Wissenswerte zum neuen iPad 2022 im Video:

iPad und iPad Pro 2022 – Trailer

Beim Apple TV akzeptiert man eine geringere Marge

Es geht aber auch anders: Das ebenfalls neue und merklich verbesserte Apple TV ist sogar günstiger geworden – trotz miesem Eurokurs.

Apple ist keine NGO oder Wohlfahrt. Der Konzern muss Geld verdienen und das ist auch legitim. Wie viel man verdienen möchte, scheint aber nicht in Stein gemeißelt zu sein. Da spielen schwacher Euro und andere Kosten mit Sicherheit eine Rolle, aber wohl nicht die entscheidende. Beim Apple TV ist man offenbar gewillt, eine geringere Marge zu akzeptieren, um die Marktanteile zu erhöhen. Auf dem Tablet-Markt, wo man mit dem iPad de facto konkurrenzlos ist, hat man keine Probleme an der Preisschraube zu drehen.

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