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Apples neue Zweiklassengesellschaft: Aufgepasst beim iPad-Kauf

Alles einsteigen, Türen schließen … Abfahrt. (© Pixabay)
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Meine Güte, was hat Apple da für einen Bock geschossen. Kündigt mit dem Update auf iPadOS 16 geniale Tablet-Features an und deklassiert im Anschluss gleich mal unzählige Nutzerinnen und Nutzer. Wer jetzt ein iPad kauft, muss echt aufpassen. Reden wir mal drüber in der aktuellen Ausgabe der GIGA-Wochenendkolumne.

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Schon mal zur Klarstellung: Ich finde es völlig normal, wenn nicht alle älteren iPads alle neuen Features eines anstehenden System-Updates erhalten. So war es, so ist es und so wird es immer sein – geschenkt. Doch dieses Mal ist es anders, es geht um elementare Dinge und eine von Apple verordnete Kurzlebigkeit, die es so bisher nicht gab. Alle iPad-Nutzer- und Käufer finden sich fortan in einer forcierten Zweiklassengesellschaft – auch für Apple in dieser Deutlichkeit ein Novum.

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Apples iPadOS unterteilt künftig in 1. und 2. Klasse

Wer nämlich im Herbst auf iPadOS 16 aktualisiert, dürfte staunen. Das neue Multitasking mit Stage Manager (skalierbares Fenstermanagement), die erweiterte Unterstützung für externe Displays (natives Vollbild etc.) und auch der vom Mac bekannte Skalierungsmodus fürs Retina-Display schaffen es per Dekret nur auf iPads mit M1-Chip. Alle anderen Apple-Tablets seien schlichtweg zu schwachbrüstig. Mag sein, doch so ganz glaubhaft und stichhaltig ist Apples Argumentation nicht, wie mein Kollege Kaan Gürayer diese Woche darlegte. Nachweislich könnte Stage Manager auch auf schwächeren iPads laufen, allerdings aktuell wohl eher mit einem enttäuschenden Ergebnis. Übersetzt bedeutet dies: Apple bekommt es nicht gebacken.

Schaut ja alles toll aus, doch leider braucht es auch mächtige iPad-Hardware dafür:

iPadOS 16: Apples neue Features

Dies ist sehr bedauerlich, handelt es sich bei den Features doch nicht um bloße Spielereien, sondern letztlich um Elemente des zentralen Interfaces. Etwas, was die Art und Weise der Bedienung definiert und bisher weitestgehend in einer identischen Erfahrung für alle iPad-Nutzer mündete. Dies wird jetzt aufgegeben.

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Schlimmer noch: Dieser Zustand ist nicht nur temporär, sondern auf längere Zeit konstant. Aktuell gibt’s nur das iPad Pro und das iPad Air 5 mit M1. Das aktuelle iPad mini, vorgestellt im Herbst 2021, muss passen. Ebenso das iPad der 9. Generation. Selbst dessen Nachfolger wird wohl noch keinen M1 erhalten, sondern sich erst mal mit dem A14 aus dem Jahr 2020 begnügen müssen. Folgen wir Apples bisherigem Vorgehen, dann dürfte das günstigste iPad frühestens 2024 leistungsmäßig aufschließen, um die im Jahr 2022 angekündigten Software-Features erfüllen zu können.

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Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:

Auch künftige iPads von Apples Beschränkungen betroffen

Für potenzielle Käufer bedeutet dies: Wer ein iPad so verwenden möchte, wie von Apple auf der WWDC 2022 beworben, muss aufpassen. Tabu sind das aktuell günstigste iPad und dessen kommende Nachfolger. Abstand nehmen sollte man zudem vom iPad mini. Mit etwas Glück erhält dieses aber schon dieses oder nächstes Jahr einen M1. Doch bis dato solltet ihr lieber die Hände davon lassen.

Was uns generell an neuen Systemen 2022 von Apple noch erwartet:

Apple-Updates 2022: Highlights aus iOS 16, iPadOS 16, macOS Ventura und watchOS 9 Abonniere uns
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Versteht mich nicht falsch, natürlich lassen sich Apples Kandidaten der 2. Klasse auch ohne Stage Manager und Co. vortrefflich als Tablet verwenden, doch fühlt man sich eben bewusst an die Seite gestellt. Anwender haben das Empfinden, etwas zu verpassen. Ein Gefühl, was bei Hardware-Features nachvollziehbar ist, bei etwas nicht Haptischem wie Software aber auf Unverständnis stößt.

Meiner Meinung nach hat sich Apple damit keinen großen Gefallen getan und muss ab Herbst ganz genau abwägen, wie man diese Problematik im Marketing handhaben möchte. Wer nämlich offensiv mit einer neuen Benutzerführung wirbt und dann bei 50 Prozent der Produktpalette passen muss, der enttäuscht massiv und hat anschließend ein gehöriges Glaubwürdigkeitsproblem.

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