Der ARD-Vorsitzende will eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags durchsetzen. Der Sender werde dafür „kämpfen“, wie Kai Gniffke in einem Interview erläutert. Einen möglichen Personalabbau, um den Beitrag zu senken, bezeichnet er als „unverantwortlich“.
ARD-Chef: Rundfunkbeitrag muss steigen
In einem Interview auf der Rebublica-Messe in Berlin hat sich Kai Gniffke klar für eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags ausgesprochen: „Wir werden für eine Beitragserhöhung kämpfen“, so der ARD-Vorsitzende. Wie hoch die ehemalige GEZ-Gebühr seiner Meinung nach ausfallen sollte, ließ er offen.
Weiter führte Gniffke aus, dass Ressourcen benötigt werden, damit der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinen Aufgaben nachkommen kann. Ein Personalabbau zur Kostensenkung wäre hier das falsche Signal. Vielmehr sie es „unverantwortlich“, wenn „einfach mal 1000 Leute“ ihre Arbeitsstelle verlieren würden. Mit Hinblick auf die hohe Inflation seien Gehaltskürzungen kein Gesprächsthema.
Die zuletzt verstärkt geäußerte Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist auch bei Gniffke angekommen. Er würde wissen, „wie die Gesellschaft über uns denkt und redet“. Auch deshalb würden die ARD-Sender über eine stärke Zusammenarbeit zwischen Radio- und TV-Sender nachdenken, um mögliche Doppelstrukturen abzubauen und effizienter zu werden (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
So viel kosten die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland:
Rundfunkbeitrag bis Ende 2024 festgelegt
Die aktuelle Beitragsperiode läuft bis Ende 2024. Bis dahin liegt der Rundfunkbeitrag bei 18,36 Euro monatlich pro Haushalt. Wie es danach weitergeht, entscheidet die unabhängige Finanzkommission KEF. ARD, ZDF und Deutschlandradio haben der KEF kürzlich ihren geplanten Finanzbedarf gemeldet. Eine konkrete Höhe des künftigen Rundfunkbeitrags lässt sich aus den Zahlen allerdings nicht ablesen.
KEF-Chef Martin Detzel hat die Sender zuletzt aufgefordert, Beitragszahler an den erzielten Umsatzsteigerungen zu beteiligen. Der Deutsche Journalisten-Verband wiederum spricht sich für eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags aus.