Neue Recherchen der ARD zeigen, dass Hausbesitzer nach Beratungen von Energieexperten oft ernüchtert sind. Bei einigen Sanierungsmaßnahmen würde es mehrere Hundert Jahre dauern, bis sich die Investition rechnet.
ARD: Energetische Haus-Sanierung lohnt nicht immer
Wer Fördermittel für die energetische Sanierung seiner Immobilie haben möchte, muss zunächst einen Sanierungsfahrplan von einem Energieberater erstellen lassen. Das Ergebnis ist für einige Hausbesitzer ziemlich ernüchternd, wie das ARD-Magazin Plusminus herausgefunden hat. Die Erneuerungen rechnen sich nicht immer, trotz Fördergeldern.
In einem konkreten Fall hat sich ein Energieberater ein Haus auf dem Land mit Baujahr 1970 angesehen. Obwohl die Heizung bereits ausgetauscht und eine Solaranlage auf dem Dach installiert wurde, sollen fünf Maßnahmenpakete rund 180.000 Euro kosten – nach Abzug der Fördermittel. Die Immobiliensanierung würde sich erst nach ganzen 256 Jahren rechnen, so das Ergebnis.
Auch die Experten des gemeinnützigen Unternehmens Co2online kommen nicht selten zu ähnlichen Ergebnissen. Selbst wenn mit weiter steigenden Energie- und CO₂-Preisen zu rechnen sei, amortisieren sich manche Maßnahmen erst nach mehr als 100 Jahren. In einem konkreten Beispiel lohnt sich der Austausch von Fenstern und der Lüftungsanlage nach 320 Jahren. In einem anderen Fall soll sich die Dachdämmung sogar erst im Jahr 2663 bezahlt gemacht haben.
Das Unternehmen fordert, dass schon bei der Energieberatung stärker darüber aufgeklärt wird, ob sich die Sanierungsmaßnahmen für die Immobilieneigentümer finanziell lohnen.
Ein Balkonkraftwerk kann sich schon deutlich früher lohnen:
Immobilien: Wahl zwischen Sanierung oder Wertverlust
Immobilienbesitzer haben je nach Zustand und Lage des Hauses derzeit oft nur die Wahl zwischen einer zum Teil unrentablen Sanierung oder einem unausweichlichen Wertverlust, so das Fazit von Plusminus (Quelle: BR).