Das Verbrenner-Aus in der EU ist beschlossen, wenn auch mit der Ausnahme für E-Fuels. Für Audi-Chef Markus Duesmann ist das ein unnötiger Umweg. Für ihn steht fest: Wer am Verbrenner festhält, tut sich keinen Gefallen.
Audi-Chef: „Abschied vom Verbrenner steht fest“
„Unser Abschied vom Verbrenner steht fest“. Audi-Chef Markus Duesmann lässt an der Ausrichtung der Ingolstädter im Handelsblatt-Interview keine Zweifel aufkommen. Ab 2026 soll das gesamte Portfolio auch elektrifiziert angeboten werden, in zehn Jahren wird 2033 der letzte Verbrenner vom Band laufen.
Daran soll auch das inzwischen aufgelöste Hin und Her zwischen der EU und Bundesverkehrsminister Volker Wissing nichts ändern. Mit seiner Blockade des letzten Beschlusses des Verbrenner-Verbots ab 2035 hatte Wissing Hersteller und Käufer gleichermaßen in der Schwebe gehalten.
Duesmann kritisierte die dadurch entstandene Verzögerung: „Wir wünschen uns von der Politik Technologieklarheit.“ Doch darauf ankommen lassen will er es nicht. Während etwa BMW weiter auf ein breites Antriebsangebot baut, meint der Audi-Chef: „Wer den letzten Verbrenner entwickelt, muss viel Geld in die Hand nehmen.“ Geld, das er offenbar nicht ausgeben will.
Grund ist seiner Ansicht nach der sinkende Bedarf an Autos mit Verbrennungsmotoren. Durch steigende Spritpreise und den künftigen Hochlauf der E-Mobilität würde das Interesse an Verbrennern bei den Kunden abnehmen. Kleinere Absatzmengen und härtere Umweltvorgaben sorgen dann für steigende Preise bei den letzten Benzinern und Diesel-Fahrzeugen, was sie wiederum für noch weniger Kunden interessant mache. Für die Verbrenner würde die Abwärtsspirale Fahrt aufnehmen.
Bei Audi wird vieles neu, auch das Logo wurde erst kürzlich überarbeitet:
Neue E-Autos aus Ingolstadt: Audi bringt über 10 neue Modelle
Das heißt jedoch nicht, dass bei Audi sofort Schluss ist mit Verbrennern. Eine letzte, neu entwickelte Generation werde es noch geben – und die will man „so schön machen wie möglich“. Trotzdem liegt der Fokus auf dem E‑Auto: Insgesamt will Audi bis 2025 20 neue Modelle vorstellen, mehr als die Hälfte davon werden elektrisch. Den Anfang macht der Audi Q6 e-tron.
Er dürfte einen Schnitt machen, denn der Namenszusatz e-tron hat wohl keine Zukunft mehr bei den Ingolstädtern. Nebenbei bestätigte der Audi-Chef auch, dass E‑Autos künftig eine gerade Zahl als Modellnamen tragen werden. Verbrenner bekommen die Ungeraden. Das e-tron-Label zur Unterscheidung wird damit nicht mehr gebraucht.