Da staunten Zuschauer wohl nicht schlecht: Statt einer neuen Ausgabe von „Live nach Neun“, lief im Ersten ein Best-of. Grund für den Ausfall ist ein Warnstreik bei der ARD, bei der Mitarbeiter die Arbeit niederlegten. Die Auswirkungen auf das Programm gehen aber noch weiter.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland ist der teuerste der Welt. Mehr als 8 Milliarden Euro gehen pro Jahr an ARD, ZDF und Deutschlandradio. Nur ein Teil des Geldes geht aber an die Mitarbeiter im ÖRR. In den laufenden Tarifverhandlungen fordert Verdi für Gehaltserhöhungen von durchschnittlich sechs Prozent und hat mit einem Warnstreik gezeigt, wie ernst es der Gewerkschaft ist (Quelle: DWDL).
Warnstreik bei ARD sorgt für Programmausfälle
Am Mittwoch führte der Warnstreik zu zahlreichen Ausfällen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Das Morgenmagazin „Live nach Neun“, das vom WDR produziert wird, fiel aus. Statt einer Liveausgabe lief im Ersten eine Best-of-Folge. Doch nicht nur TV-Zuschauer bekamen die Auswirkungen des Warnstreiks zu spüren: Radiosender WDR 5 übernahm in der Nacht die Nachrichten von NDR Info und Zuhörer von WDR2 und 1Live bekamen die SWR-Nachrichten serviert (Quelle: T-Online).
Im Hörprogramm des Bayerischen Rundfunks rechnet man mit einzelnen Sendungsausfällen, die BR-Klassik und Bayern 2 betreffen. Und auch Zuhörer von BR24 Radio müssen sich wohl auf ein eingeschränktes Nachrichtenangebot einstellen und bei BR Schlager läuft das Musikprogramm schlimmstenfalls ohne Moderation.
Streaming-Dienste sind nicht von Warnstreiks betroffen:
Stehen Kika, Phoenix und ZDFneo im Fernsehen vor dem Aus?
Abseits vom Warnstreik könnten Zuschauer bei den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in Zukunft ein geringeres Programmangebot im linearen Fernsehen vorfinden. Ein neuer Medienstaatsvertrag gibt ARD und ZDF mehr Freiheiten. Sender wie Kika, Phoenix oder ZDFneo müssen nicht mehr zwingend im Fernsehen angeboten werden, sondern können ins Internet überführt werden.