Ein bekannter Wirtschaftswissenschaftler fordert, dass Autos mit Verbrennungsmotor teurer werden sollen. E-Autos würden indirekt gefördert, wenn die Mehrwertsteuer für Diesel- und Benzinautos mittelfristig spürbar angehoben wird. Es gibt aber auch andere Ideen, wie ein Blick ins EU-Ausland zeigt.
Auto-Papst: E-Autos indirekt über Steuern fördern
Der als Auto-Papst bekannte Wirtschaftswissenschaftler Ferdinand Dudenhöffer fordert ein steuerliches Umdenken beim Umgang mit Autos. Statt sich ganz auf eine Kaufprämie bei E-Autos zu konzentrieren, sollten sie Stellschrauben an anderer Stelle gesetzt werden. Er kann sich eine spürbare Erhöhung der Mehrwertsteuer für Benzin- und Dieselautos vorstellen. Diese könnte von jetzt 19 auf 26 Prozent steigen. Der Kauf eines Autos mit klassischem Verbrennungsmotor würde so deutlich unattraktiver.
Dudenhöffer zufolge, der heute als Direktor des CAR-Center Automotive Research beschäftigt ist, würde sich ein Aufpreis von rund 2.500 Euro pro Auto ergeben. Auf der anderen Seite würden E-Autos indirekt gefördert und attraktiver gemacht, da sich von der Preiserhöhung nicht betroffen wären (Quelle: Spiegel).
Noch gibt es mit der Umweltprämie oder Innovationsprämie genannten Förderung bereits eine starke Subvention von Elektroautos. Die Kaufsumme kann so um bis zu 9.000 Euro gedrückt werden – in diesem Umfang aber nicht mehr lange. Ab dem Jahr 2023 sollen Plänen der Bundesregierung nach neue Regeln greifen, bei denen vor allem ein „positiver Klimaschutzeffekt“ nachgewiesen werden muss. Bei Plug-in-Hybriden könnte dieser Effekt nicht gegeben sein. Ursprünglich sollte die Subvention bereits Ende 2021 auslaufen.
Mythen rund um E-Autos klären wir im Video auf:
Teure Verbrenner: Schweden zeigt, wie es geht
Im EU-Ausland müssen Käufer von Verbrennern teilweise bereits mit Mehrkosten rechnen. In Schweden fällt seit Juli 2018 für die ersten drei Jahre nach dem Kauf eine erhöhte jährliche Kfz-Steuer an. Auch einer Analyse des Umweltbundesamts zufolge ist die Kfz-Steuer für Pkw in Deutschland im EU-Vergleich zu niedrig angesetzt.