Wer sich für ein neues Auto entscheidet, ist bereit dafür Geld in die Hand zu nehmen. Doch die aktuellen Preise machen selten Hoffnung auf ein Schnäppchen. Eine Untersuchung offenbart jetzt: Hinter den teuren Preisen steckt System.
Teuer-Zeit nicht vorbei: Großteil der Autoindustrie gibt Kostensteigerungen weiter
Hohe Energiekosten machen nicht nur beim Blick auf die heimische Nebenkostenabrechnung oder an der Zapfsäule vielen Deutschen Ärger. Auch die Industrie hat mit immensen Kostensteigerungen zu kämpfen. Hersteller wie Verkäufer, gerade in der Autobranche, haben im Gegensatz zu den Kunden eine Möglichkeit gegenzusteuern: Sie erhöhen die Preise.
Das allein ist keine Überraschung, doch wie viele Unternehmen dabei mitmachen, ist dann doch sehr deutlich: 77 Prozent der befragten Unternehmen aus der Automobilbranche gaben bei einer Umfrage der Deutschen Industrie und Handelskammer (DIHK) an, dass sie den Großteil ihrer steigenden Kosten für Energie und Rohstoffe an die Kunden weitergeben (Quelle: dpa via heise). Das betrifft sowohl Autohersteller als auch Zulieferer, bei Käuferinnen und Käufern können sich die Preisaufschläge so schnell potenzieren.
Die große Mehrheit der Anbieter gibt also die große Mehrheit der zusätzlichen Kosten an ihre Kunden weiter. Kein Wunder, dass die Preise für Autokunden sich noch lange nicht stabilisiert haben. Mit Ausnahme von Tesla gibt es bisher kaum Autopreise auf dem deutschen Markt, deren Entwicklung nach unten zeigt.
Im Gegenteil haben VW und Co. praktisch seit Beginn der Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie teure Modelle bevorzugt verkauft. Günstigere Varianten oder gleich ganze Modelle sind seitdem eingestellt worden. Gerade erst hat VW etwa das erste Facelift des ID.3 vorgestellt. Der Stromer ist zwar deutlich günstiger als zuletzt, aber immer noch über 6.000 Euro teurer als der ursprüngliche Einstiegspreis zum Marktstart.
Die Sorgen der deutschen Autoindustrie werden zwar kleiner, doch die Konkurrenz schläft nicht:
Autoindustrie blickt positiver in die Zukunft
Was für die Kunden zur Prüfung wird, ist aus Sicht der Anbieter ein Grund zur Freude: Vom überwiegend pessimistischen Ausblick der Industrie haben sich die Zukunftsaussichten wieder leicht ins Positive gedreht. Nur noch 12 Prozent der Unternehmen rechnen für die kommenden 12 Monate mit einer negativen Entwicklung ihres Geschäfts. Noch im Herbst waren die Sorgen bei exakt der Hälfte der Befragten groß.
19 Prozent schauen hingegen positiv aufs kommende Jahr und damit fast doppelt so viele wie bei der vorigen Umfrage. Die Möglichkeit, die gestiegenen Preise nicht aussitzen zu müssen, sondern weitergeben zu können, dürfte daran einigen Anteil haben.