Die Deutsche Bahn steht vor enormen Herausforderungen. Verspätungen und Zugausfälle sorgen täglich für Frust bei den Fahrgästen. CDU-Chef Friedrich Merz schlägt eine radikale Lösung vor: Das Bahnangebot soll ausgedünnt werden. Kritik an dem Vorschlag gibt es prompt.
Friedrich Merz: Bahn soll Angebot reduzieren
CDU-Chef Friedrich Merz hat sich im ARD-Sommerinterview für eine Ausdünnung des Angebots der Deutschen Bahn ausgesprochen. Seine Begründung: Die Bahn sei überfordert und könne ihr derzeitiges Angebot nicht zuverlässig erbringen (Quelle: Tagesschau).
Merz argumentiert, dass die Bahn durch zusätzliche Aufgaben und Verbindungen überlastet sei. Er schlägt deshalb vor, Netz und Betrieb zu trennen: Das Netz soll in staatlicher Hand bleiben, der Betrieb im Wettbewerb erfolgen. Diese Idee stößt jedoch auf breite Kritik – vor allem bei den Grünen.
Omid Nouripour, Co-Vorsitzender der Grünen, lehnt eine Reduzierung des Bahnangebots kategorisch ab. Eine Ausdünnung des Streckennetzes oder der Zugfrequenzen sei keine Lösung. Stattdessen plädiert seine Partei für einen Ausbau des Schienennetzes und mehr Verbindungen, vor allem im ländlichen Raum.
Nouripour spart dabei auch nicht mit Kritik an der Bahn. Sie sorge derzeit eher für Frust als für Zufriedenheit bei den Fahrgästen. Die Lösung sieht er aber in Reformen und mehr finanzieller Unterstützung, nicht in einer Ausdünnung des Angebots.
Die Bahn beginnt gerade mit einer umfassenden Sanierung des Netzes:
Bahn-Kritik: Ampelkoalition gegen Merz
Nicht nur die Grünen, sondern die gesamte Ampel-Koalition lehnt den Vorschlag des CDU-Chefs ab. Ein Sprecher von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) erklärte, eine Einschränkung des Mobilitätsangebots sei nicht sinnvoll. Auch die SPD lehnt den Vorschlag ab und fordert stattdessen eine Stärkung der Schiene (Quelle: Spiegel).