Der Balkonkraftwerk-Skandal zieht weiter seine Kreise und trifft jetzt auch den Discounter Aldi. Der mit den Mini-Solaranlagen verkaufte Wechselrichter entspricht nicht der Norm in Deutschland und muss deswegen ausgetauscht werden. So müsst ihr vorgehen, wenn ihr betroffen seid.
Aldi-Balkonkraftwerk von Rückruf betroffen
Balkonkraftwerke erfreuen sich in Deutschland seit vielen Monaten extrem großer Beliebtheit. Das Interesse ist so groß, dass sogar klassische Discounter auf den Zug aufgesprungen sind. Doch die Hersteller von Wechselrichtern hatten ein dunkles Geheimnis. Viele haben ihre Geräte nicht nach den in Deutschland gültigen Normen gebaut und ein sicherheitsrelevantes Relais einfach weggelassen. Trotzdem wurden Zertifikate ausgestellt, die angegeben haben, dass die Norm VDE-AR-N4105 angeblich erfüllt wird und damit in Deutschland betrieben werden können. Genau das ist beim Aldi-Balkonkraftwerk auch passiert (Quelle: T-Online).
Wenn ihr in den letzten Wochen das Solovoltaik-Balkonkraftwerk bei Aldi gekauft habt, dann seid ihr von dem Rückruf betroffen und müsst über den Händler einen neuen Wechselrichter anfordern. Dem MMI600-Wechselrichter fehlt der Kupplungsschalter und dieser darf deswegen in Deutschland nicht mehr benutzt werden. Ihr müsst beim Hersteller also einen neuen Wechselrichter anfordern. Dazu müsst ihr ein Formular ausfüllen.
Dort müsst ihr eure Kontaktdaten und die Kassenbeleg-Nummer eintragen. Außerdem müsst ihr euren Kassenzettel hochladen, um den Kauf zu verifizieren. Alle anderen Bauteile des Balkonkraftwerks sind sicher.
Das müsst ihr über Balkonkraftwerke wissen:
Viele weitere Hersteller betroffen
Der Ball kam ins Rollen, als die Bundesnetzagentur mitgeteilt hat, dass bestimmte Wechselrichter nicht sicher seien. Welche Wechselrichter genau betroffen sind, hat die Behörde nicht verraten. Untersuchungen von YouTubern und Experten haben dann selbst recherchiert und herausgefunden, dass Deye-Wechselrichtern das entsprechende Relais fehlt. Auch Anker ist betroffen. Dort werden die Wechselrichter ebenfalls ausgetauscht. Experten gehen davon aus, dass noch viel mehr Modelle betroffen sind, aber noch nicht entdeckt wurden.