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Balkonkraftwerk: Wieso ihr mit Mini-Solaranlagen weniger spart, als ihr glaubt

Ein Balkonkraftwerk sollte möglichst sonnig platziert werden. (© GIGA)
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Balkonkraftwerke sind voll im Trend. Kein Wunder, denn damit kann im Grunde jeder seinen eigenen Strom produzieren. Die Mini-Solaranlagen sind aber nicht für jeden etwas. Die Verkäufer versprechen hohe Erträge und eine große Ersparnis. Die wird aber kaum jemand erreichen. Für einige Menschen lohnt sich der Kauf überhaupt nicht.

Balkonkraftwerk: Nicht von hohen Erträgen blenden lassen

Gefühlt jeder will ein Balkonkraftwerk. Das liegt einfach an den gestiegenen Strompreisen, die man so etwas reduzieren möchte. Verkäufer versprechen traumhafte Erträge von über 650 kWh und einer Ersparnis von fast 200 Euro im Jahr, wenn man sich für ein Modell mit 680 Watt im Peak entscheidet. Komplett unrealistisch sind die Werte nicht, doch dann muss auch wirklich alles passen.

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Es muss eine Südausrichtung geben, der perfekte Winkel muss eingehalten werden und es darf keine Verschattungen auf die Solarpanel kommen. Und auch dann kommt es noch darauf an, ob die Sonne über das Jahr hinweg wirklich so viel scheint und ob man den produzierten Strom auch wirklich verbraucht. Je nach Monat ist der Ertrag der Mini-Solaranlage nämlich sehr niedrig.

Ein Beispiel von meiner 600-Watt-Anlage:

  • Dezember 2021: 3,1 kWh
  • Januar 2022: 5,1 kWh
  • Februar 2022: 15 kWh
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Erst wenn der Frühling, Sommer und Herbst mit viel Sonnenschein glänzen, kann man wirklich spürbar Energie sparen. Mein bester Monat war bisher 49 kWh im Juli 2021. Und dann hab ich nicht einmal die komplette Energie verbraucht, weil ich viel mehr produziert habe, als ich ausnutzen konnte. Trotz Home-Office und so weiter. Etwa 10 Prozent der Energie gibt man kostenlos ins Netz zurück. Auf das Jahr gerechnet hab ich so eine Ersparnis von etwa 100 Euro. Das ist die Hälfte von dem, was viele Händler versprechen.

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Für wen lohnt sich ein Balkonkraftwerk also?

Im Grunde nur für Menschen, die ihren Verbrauch kennen und sich umstellen wollen. Wenn die Sonne scheint, muss man beispielsweise die Waschmaschine einschalten. Man darf es aber auch nicht übertreiben, denn eine Waschmaschine benötigt über 2.000 Watt in der Spitzenleistung. Im Optimalfall deckt man also ein Viertel mit Sonnenenergie ab – wenn die Sonne während des Waschprogramms wirklich die ganze Zeit scheint. Wenn man jetzt häufiger als sonst wäscht, können die Stromkosten sogar steigen.

Ich arbeite im Home-Office, der PC läuft also den ganzen Tag. Das zieht schon einmal 100 bis 150 Watt. Der Kühlschrank arbeitet, einige Standby-Geräte sind an und wenn die Sonne richtig knallt, schalte ich die Waschmaschine oder Spülmaschine ein. So spare ich einen kleinen Anteil. Wer tagsüber gar nicht zuhause ist, wird nur einen Bruchteil davon sparen. Da lohnt sich eine Mini-Solaranlage nicht. Dazu ist der Preis von 800 bis 1.000 Euro viel zu hoch (bei eBay anschauen). Selbst ich brauche zur Amortisation 7 bis 8 Jahre. Und ich nutze die Energie ziemlich gut aus.

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