Die Energiepreise steigen stetig. Deswegen überlegen sich viele Menschen, wie sie Energie einsparen oder auch selbst produzieren können. Balkonkraftwerke sind da ein Trend, der sich nach Jahren jetzt endgültig durchsetzt. Immer mehr Menschen wollen so eine Mini-Solaranlage haben, um ihre laufenden Kosten zu senken. Jetzt kündigt sich eine erste Förderung dafür an, die den Anschaffungspreis halbieren würde.
Balkonkraftwerk: Braunschweig plant Förderung von 400 Euro
Nicht jeder kann sich eine riesige Solaranlage auf sein Dach bauen. Die Kosten dafür sind immens und müssen erst einmal gestemmt werden können. Viel praktischer und einfacher sind da Balkonkraftwerke, die gern als Mini-Solaranlagen oder Stecker-Solaranlagen bezeichnet werden. Seitdem die Preise für Strom so massiv gestiegen sind, ist das Interesse an den Balkonkraftwerken massiv gestiegen – und gleichzeitig auch die Preise. Hat man vor über einem Jahr etwa 500 Euro für eine 600-Watt-Anlage bezahlt, muss man mittlerweile 800 Euro hinlegen (bei eBay anschauen). Zumindest in Braunschweig könnte der Preis halbiert werden (Quelle: BZ).
Die Stadt plant nämlich ein Förderprogramm für Mini-Solaranlagen, die ganz einfach an die Steckdose gesteckt werden. Bereits ab April 2022 soll man Anträge stellen können. Bis 400 Watt soll es 250 Euro geben, bis 600 Watt stolze 400 Euro. Verbraucht man den selbst produzierten Strom zum Großteil, kann man die Stromrechnung massiv senken – besonders wenn man Verbraucher bei Sonnenschein betreibt.
Schon beim Einkauf von Elektrogeräten solltet ihr auf ein gutes Energielabel achten, um Geld zu sparen.
Was macht Balkonkraftwerke so interessant?
Ein typisches Balkonkraftwerk besteht meist aus einem oder zwei Solarpanel, einem Wechselrichter und dem Anschlusskabel. Bewegt man sich bei bis zu 600 Watt beim Wechselrichter mit NA-Schutz, kann man die Mini-Solaranlage ganz einfach in die Steckdose stecken. Wenn die Sonne scheint, wird die produzierte Energie direkt verbraucht. Es muss zudem ein Zwei-Richtungs-Stromzähler verbaut werden. Alte Zähler, die rückwärts laufen können, sind nicht erlaubt. Produziert man mehr Energie als man verbraucht, geht diese zurück ins Netz und wird sozusagen verschenkt. Das ist bei guter Planung aber nur ein Bruchteil.
Ich selbst hab mein Balkonkraftwerk mit 600 Watt mittlerweile seit fast einem Jahr im Garten stehen. Trotz der nicht so optimalen Ausrichtung und Schatten ab Nachmittag produziere ich 2-2,5 kW pro Tag. Im Sommer kann man sich so Stromkosten von bis zu 20 Euro im Monat sparen. Da ich im Home-Office arbeite, nutze ich die Energie zum Großteil für den PC, Monitor und Co. Zudem habe ich mein Verhalten umgestellt, indem ich die Waschmaschine oder Spülmaschine am Tag einschalte, wenn die Sonne knallt. Gleiches gilt für das Laden der Akkus vom E-Bike. Im letzten Jahr hab ich nur 8 kW ans Netz verloren.
Bei meinen Eltern haben wir die gleiche Anlage aufs Gartenhaus gepackt (siehe Titelbild). Die ist perfekt ausgerichtet und macht aktuell (Mitte März) über 4 kWh pro Tag, wenn die Sonne scheint. In Kombination mit deren Plug-in-Hybrid wird die Energie dort auch gut ausgenutzt. Nach etwa 5 Jahren dürfte sich die Anlage bereits selbst abbezahlt haben. Danach bekommt man kostenlos Energie. Besser kanns nicht laufen.