Das kostenlose Geldabheben im Supermarkt ist bequem, belastet den Einzelhandel aber jedes Jahr mit beträchtlichen Kosten in Millionenhöhe. Der Handelsverband Deutschland drängt jetzt auf ein schnelles Ende der Bankgebühren.
Geld abheben: Supermärkte gegen Bankgebühren
Beim Einkaufen gleich noch Bargeld abheben – für viele Kunden ist das eine praktische Möglichkeit, die immer mehr Supermärkte und andere Einzelhändler anbieten. Doch dieser Service kostet die Händler Gebühren, die sie an die Banken zahlen müssen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht das zunehmend kritisch und fordert die Abschaffung.
Der HDE argumentiert, dass die Supermärkte einen Teil der schwindenden Bankinfrastruktur ersetzen. Es sei ungerecht, dass sie für diese wichtige Dienstleistung auch noch Gebühren zahlen müssen. Ulrich Binnebößel vom HDE stellt klar, dass der Handel nicht ohne Gegenleistung die Lasten der Banken übernehmen sollte.
Eine Studie des Handelsforschungsinstituts EHI hat ergeben, dass die Summe des an Kassen ausgezahlten Bargelds zuletzt auf 12,31 Milliarden Euro gestiegen ist. Die Gebühren, die der Handel an die Banken zahlen muss, liegen je nach Vereinbarung zwischen 0,1 und 0,2 Prozent pro Transaktion. Im vergangenen Jahr wurden der Untersuchung nach 17,23 Millionen Euro an Gebühren an die Banken gezahlt. Die Kosten werden auf Supermarkt-Kunden umgelegt.
Mit diesen Tipps spart ihr Geld im Supermarkt:
Banken kontern: Bargeld-Service ist freiwillig
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DGSV) entgegnet, dass die Supermärkte diesen Service freiwillig anbieten. Für die Banken bestehe daher kein Anlass, die Kosten zu übernehmen „Es ist weder möglich noch wünschenswert, dass der Einzelhandel die Funktion von über 51.000 Geldautomaten in ganz Deutschland übernimmt“, so ein Sprecher (Quelle: Tagesschau).
Fest steht aber auch, dass der Zugang zu Bargeld für viele Verbraucher in Deutschland schwieriger wird. Mit weniger Bankfilialen und Geldautomaten wird der Bargeld-Service der Supermärkte zunehmend wichtiger.