Eine allgemeine Beschränkung bei Barzahlungen gibt es in Deutschland nicht. Das könnte sich aber ändern, wie Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) fordert. Ihr zufolge könnte eine Obergrenze von 10.000 Euro beim Kampf gegen Geldwäsche helfen. In der EU herrschen teils schon strengere Regeln.
Bargeld-Obergrenze von 10.000 Euro gefordert
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat in einem Interview gefordert, dass in Deutschland künftig eine Obergrenze von 10.000 Euro bei Barzahlungen gelten soll. Ein konkreter Gesetzesvorschlag liegt aber noch nicht vor. Faeser begründet ihre Haltung mit der Annahme, dass eine Bargeld-Obergrenze im Kampf gegen kriminelle Geldwäscher helfen wird. Eine entsprechende Grenze verringere „die Gefahr, dass Vermögenswerte von Kriminellen verschleiert werden“.
Sollte eine entsprechende Obergrenze eingeführt werden, dann müssten alle Zahlungen ab 10.000 Euro elektronisch und damit nachvollziehbar durchgeführt werden. Faeser zufolge sollte „ein 30.000-Euro-Barkauf von Schmuck oder Uhren bald der Vergangenheit angehören“ (Quelle: BILD.de). Derzeit sind Barzahlungen in unbegrenzter Höhe möglich. Ab Zahlungen von mehr als 10.000 Euro in bar muss in Deutschland allerdings der Ausweis vorgelegt werden.
Die Bundesinnenministerin setzt sich mit ihrer Forderung für eine europaweite Regelung ein. Im Mai 2021 hatte die Kommission der Europäischen Union bereits eine Obergrenze für Barzahlungen ins Gespräch gebracht, die bei 10.000 Euro liegen soll. Seitdem wurden diesbezüglich aber keine neuen Richtlinien erlassen.
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Bargeld-Obergrenze in der EU sehr unterschiedlich
Während in Deutschland und auf EU-Ebene 10.000 Euro als Obergrenze diskutiert werden, haben andere Länder teils schärfere Gesetze erlassen. So liegt die Obergrenze für Barzahlungen in Griechenland schon bei 500 Euro, in Italien bei 1.999 Euro. In Frankreich dürfen Franzosen maximal 1.000 Euro in bar zahlen, Ausländern ist ein Betrag von bis zu 10.000 Euro gestattet.