Wer bei Amazon einkauft, muss seit Juli 2021 ganz genau darauf achten, bei welchem Händler man bestellt. Es gab nämlich eine wichtige Änderung, die zusätzliche Kosten betrifft, die bei Bestellungen aus China entstehen. Auf den ersten Blick sieht man das Problem nicht.
Amazon: Viele Bestellungen aus China werden teuer
Wer etwas aus China bestellt, wird seit dem 1. Juli 2022 bereits ab dem ersten Cent Einkaufswert zur Kasse geben. Der Freibetrag bis 26,28 Euro entfällt und man muss auf alles eine Einfuhrumsatzsteuer von 19 Prozent zahlen. Grundsätzlich kann man also sagen, dass alle Bestellungen aus China teurer werden. Macht im Grunde nichts, wenn man das weiß. Bei Bestellungen auf Amazon ist das aber nicht immer ersichtlich, aus welchem Land das Produkt verschickt wird, wie ich am eigenen Beispiel schnell gemerkt habe.
Ich wollte mir für meinen Garten eine schöne LED-Lampe bestellen (bei Amazon anschauen). Da ich eine Prime-Mitgliedschaft besitze, achte ich normalerweise sowieso immer drauf, dass ich mit Prime-Lieferung bestelle. Doch besonders bei Produkten wie LED-Lampen tummeln sich sehr viele Händler bei Amazon, die kein Prime anbieten, wo der Versand aber trotzdem kostenlos ist. Und genau da muss man sehr genau hinschauen. Diese Lieferungen kommen nämlich meist aus China und man muss dafür Einfuhrumsatzsteuer bezahlen. Das Problem ist, dass man das nicht auf der Übersichtsseite sieht.
Ich als Käufer wüsste jetzt nicht, dass auf die 32,99 Euro zusätzlich noch einmal Einfuhrgebühren kommen würden. Der Preisvorteil von etwa 5 Euro im Vergleich zu einem ähnlichen Produkt mit Lieferung aus Deutschland wäre damit fast komplett aufgegessen und ich hätte einen zusätzlichen Aufwand, wenn ich eventuell noch zum Zoll muss, um die Bestellung abzuholen.
In diesem Video erklären wir euch die wichtigsten Fakten zu Rücksendungen bei Amazon:
Worauf man bei Amazon-Bestellungen achten sollte
Auch wenn Amazon nicht direkt aufzeigt, dass eine Lieferung aus China stattfindet, gibt es mehrere Anhaltspunkte dafür, sowas zu erkennen:
- Lange Lieferzeit: Wenn eine Lieferung eines auf Lager befindlichen Produkts mehrere Wochen beträgt, dürfte die Lieferung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aus China kommen.
- Händlerdetails: Vor dem Kauf sollte man immer auf den Händler klicken. CN ist die Abkürzung für China. Und auch insgesamt an den weiteren Adressdaten sieht man schon, dass dieser Händler nicht aus Deutschland stammt.
Amazon muss klarer kennzeichnen
Dass ein chinesischer Händler über Amazon seine Ware verkauft, ist grundsätzlich kein Problem. Viele haben ihre Ware schon nach Europa eingeführt und bieten Lieferung mit Prime aus Deutschland an. Da muss man dann keine zusätzlichen Gebühren fürchten. Nur bei direkter Lieferung aus China besteht die Gefahr, dass man zusätzlich zur Kasse gebeten wird und das Schnäppchen dann plötzlich kein Schnäppchen mehr ist. Solange Amazon das nicht klarer kennzeichnet, muss man auf der Hut sein, um keine böse Überraschung zu erleben.