Jetzt kaufen, später bezahlen: PayPal, Klarna und andere bieten diese Zahlungsart gerne an. Für Kunden gibt es aber bald eine große Umstellung: Anders als bisher wird auch bei kleinen Beträgen die Schufa eingeschaltet. Eine Bonitätsprüfung findet dann immer statt.
Später zahlen: Schufa-Prüfung bei PayPal und Klarna
Bei der beliebten Bezahlmethode „Jetzt kaufen, später bezahlen“ (Buy now, pay later, BNPL) steht eine wichtige Änderung bevor. Noch in diesem Jahr soll in Deutschland eine EU-Richtlinie umgesetzt werden, um Verbraucher besser zu schützen. Sie sieht vor, dass auch bei kleineren Beträgen eine Bonitätsprüfung durch die Schufa erfolgen muss.
Bislang muss bei Ratenkrediten unter 200 Euro keine Bonitätsprüfung durchgeführt werden. Außerdem müssen Anbieter wie Klarna und PayPal künftig detailliert über die Bedingungen und mögliche Folgen bei Zahlungsverzug informieren. Kunden müssen diese Bedingungen aktiv akzeptieren, bevor sie den Dienst nutzen können.
Verbraucherschützer begrüßen die geplanten Änderungen. Sie sehen in den BNPL-Angeboten generell die Gefahr, dass Kunden über ihre finanziellen Möglichkeiten hinaus einkaufen. „Es ist gut, dass ‚Buy now, pay later‘ künftig auch als Kredit gilt“, sagt Ramona Pop, Vorsitzende des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (Quelle: Bild).
Auch Schuldnerberater gehen davon aus, dass die neuen Hürden viele Kunden abschrecken werden. Der förmliche Kreditabschluss und die möglichen negativen Auswirkungen auf den Schufa-Score dürften für Online-Shopper deutlich weniger attraktiv sein als die bisher unkomplizierte und vermeintlich unkritische Nutzung der BNPL-Dienste.
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BNPL: Klarna verteidigt Geschäftsmodell
Klarna weist darauf hin, dass seine BNPL-Produkte keine Zinsen berechnen. Das Unternehmen verdiene an den Händlerprovisionen und nicht am Zahlungsverzug der Kunden. Außerdem arbeite man gemeinsam mit der Schufa an einem Pilotprojekt, um negative Einflüsse auf den Score zu vermeiden. In diesem Rahmen finden außerdem bereits automatisierte Schufa-Abfragen statt. Fallen Verbraucher dabei negativ auf, würde „buy now, pay later“ als Zahlungsoption gar nicht erst angeboten, so Klarna.