Laut einer neuen Studie beeinflussen höhere Benzinpreise das Nutzungsverhalten von Hybridfahrzeugen signifikant. Die Untersuchung ergab, dass Besitzer von Hybridautos schon bei einem Anstieg der Spritpreise um 10 Prozent vermehrt auf den elektrischen Fahrmodus umschalten.
Spritschock: Hybridauto-Besitzer denken um
Eine Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und der Universität Mannheim zeigt, dass Besitzer von Hybridautos bei steigenden Benzinpreisen deutlich häufiger für den Elektroantrieb ihres Fahrzeugs entscheiden.
Dabei muss der Preisanstieg an der Zapfsäule nicht besonders hoch ausfallen: Die Studie zeigt, dass ein zehnprozentiger Anstieg der Kraftstoffkosten die Nutzung des Elektroantriebs um 1,6 Prozentpunkte erhöht. Hybrid-Fahrer sind preissensibel und passen ihr Verhalten den Benzinkosten an.
Etwas überraschend ist dagegen ein anderes Ergebnis der Forscher. Die Verhaltensänderung führt offenbar nicht zu einer langfristigen Anpassung des Fahrverhaltens. Gespart wird an der Tankstelle, nicht aber beim Fahren.
Die Entscheidung zwischen Tanken und Laden hängt zudem stark von der persönlichen Bewertung der Ladezeit und der damit verbundenen Kosten ab. In Deutschland wird die Zeit für das Laden eines Fahrzeugs laut ZEW-Studie mit durchschnittlich 35 Euro pro Stunde bewertet. Das spiegelt den durchschnittlichen Stundenlohn der Zielgruppe wider – und macht deutlich, dass eine schnelle und effiziente Ladeinfrastruktur essentiell ist, um die Akzeptanz und Nutzung des Elektroantriebs zu fördern.
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Plug-in-Hybride: Umweltvorteil überschätzt?
Laut Eunseong Park, einem Mitautor der Studie, wird der Umweltvorteil von Hybridfahrzeugen generell überschätzt. Hybride würden seltener im Elektromodus fahren, als in den Emissionsberechnungen angenommen. Statt 70 bis 85 Prozent elektrisch unterwegs zu sein, sind es laut Studie nur 39 Prozent. Sollten die Kraftstoffpreise langfristig weiter steigen, sei mit einem höheren Elektromodus-Anteil zu rechnen (Quelle: ZEW).