Auf einmal ist er da: Der Tag, an dem Elektroautos sich die Krone holen. Keine Antriebsart wurde im August öfter neu zugelassen als E-Autos (BEVs). Nicht einmal die fast ewigen Spitzenreiter mit Benzinmotor können mithalten. Doch dafür gibt es einen guten Grund – und er wird nicht von Dauer sein.
E-Autos schlagen Benziner: Stromer zum ersten Mal bei Neuzulassungen vorn
Fast wie aus dem Nichts hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) einen echten Knüller verkündet: Im August 2023 machen E-Autos den größten Anteil an den Neuzulassungen in Deutschland aus (via Winfuture). Zum ersten Mal sind Verbrenner nicht mehr beliebter als BEVs. Die batterieelektrischen Fahrzeuge kommen auf einen Anteil von 31,7 Prozent an gesamten Neuzulassungen des Monats. Benziner landen 27,6 Prozent deutlich auf Platz 2.
Auch in absoluten Zahlen ist der August ein Erfolg fürs Elektroauto: 86.649 BEVs wurden neu auf die Straßen geschickt. Damit ist der August 2023 auch der bisher zweiterfolgreichste Monat überhaupt sowie der bisher beste E-Auto-Monat des Jahres. Nur im Dezember 2022 wurden mehr Stromer zugelassen.
Das steckt hinter dem E-Auto-Durchbruch im August 2023
Der Grund für den Ansturm zum Jahreswechsel 2022/23 dürfte dabei auch dem sehr nahe kommen, der jetzt für den Sprung sorgt: neue Regeln für die Förderung, genauer gesagt, weniger Geld. Wurde zum 1. Januar die Förderhöhe für alle E-Autos gesenkt, gilt seit 1. September der Ausschluss von Dienstwagen. Nur Privatkunden sind jetzt noch beim Umweltbonus förderberechtigt.
Bisher haben aber Firmenkunden den deutlich größten Anteil an den Neuzulassungen im Elektro-Segment ausgemacht. Bevor für die Firmen-Fuhrparks also kein Fördergeld mehr fließt, dürften jetzt viele zugeschlagen haben. Experten hatten schon zuvor damit gerechnet, dass das Interesse an E-Autos im August hoch sein würde.
Das Preisproblem von E-Autos ist noch nicht vom Tisch:
Das macht es sehr unwahrscheinlich, dass der Meilenstein gehalten werden kann. Im September ist eher mit einem Einbruch der vollelektrischen Neuzulassungen zu rechnen. Die allgemeine Preisentwicklung könnte aber dafür sorgen, dass sich die E-Auto-Zahlen im restlichen Jahr wieder erholen.
Im Dezember dürfte es dann noch einmal ordentlich nach oben gehen, denn auch dieses Jahr geht es wieder eine Stufe abwärts beim Umweltbonus. Ab 1. Januar 2024 gibt es noch weniger Geld fürs neue E-Auto zurück – und für Stromer über 45.000 Euro Listenpreis gar nichts mehr.