Freies Roaming in der Europäischen Union ist ein echtes Erfolgsmodell. Jetzt möchte die EU die bestehenden Regelungen verlängern und verbessern. Die Abzocke im Urlaub soll endlich ein Ende finden, so der Plan.
Roaming: EU-Regelung wird verlängert und erweitert
Wer mit dem Smartphone im EU-Ausland sowie den Ländern Norwegen, Island und Liechtenstein unterwegs ist, der muss schon seit Juni 2017 nicht mehr mit höheren Gebühren rechnen. Damit das auch in Zukunft so bleibt, möchte die EU die zum Juni 2022 auslaufenden Regelungen verlängern und verbessern.
„Die Abschaffung der Roaming-Gebühren im Jahr 2017 war ohne Zweifel eine der am meisten erwarteten und beliebtesten Entscheidungen, die die EU im digitalen Bereich jemals getroffen hat. Ein Ende von 'Roam like at home‘ wäre undenkbar“, sagt EU-Ratspräsident Pedro Nuno Santos. Der Wegfall der Roaming-Gebühren soll bis zum Jahr 2032 verlängert werden, wie heise online berichtet. Zuvor muss noch das Europäische Parlament zustimmen.
Für Urlauber und Pendler sollen die bestehenden Regelungen weiterhin gelten. Zusätzlich möchte man sich um Fallstricke kümmern, die auch mehrere Jahre nach Einführung bestehen bleiben. Konkret wird das Roaming auf Fähren und in Flugzeugen genannt, das sich bisher nicht selten mit einer satten Handyrechnung am Ende des Monats bemerkbar machte. Bürger sollen in Zukunft effektiver vor einer solchen Kostenexplosion geschützt werden. Von einer besseren Transparenz bei Mehrwertdiensten ist darüber hinaus die Rede.
Was macht einen guten Handytarif aus? Die Antwort gibt es im Video:
Unklarheit bei Großbritannien bei EU-Roaming
Nach dem EU-Austritt Großbritanniens herrschen weiter Unklarheiten, was das Roaming betrifft. Die deutschen Netzbetreiber pochen auf bestehende Verträge und sehen keine Hinweise darauf, dass es für Kunden aus der EU in Großbritannien bald wieder teurer werden könnte. Der österreichische Anbieter A1 wiederum hat sich von EU-Roaming in Großbritannien bereits verabschiedet und verlangt nun deutlich höhere Preise.