Chinesische Smartphone-Hersteller suchen nach neuen Absatzmärkten in Ländern, in denen noch großes Wachstum zu erwarten ist. Auf dem zweitgrößten Smartphone-Markt der Welt droht jetzt aber ein Desaster, denn dort sollen besonders günstige China-Handys von Xiaomi, Realme und Co. verboten werden.
Günstigen China-Handys droht in Indien ein Verbot
Nach China ist Indien der zweitgrößte Smartphone-Markt der Welt. Immer mehr Menschen können und wollen sich ein günstiges Android-Handy kaufen. Das hat viele chinesische Hersteller in das Land gelockt, die dort Millionen von günstigen Geräten verkaufen. Da zwischen China und Indien aber Spannungen immer größer werden, droht dort ein Verbot von günstigen China-Handys, die umgerechnet unter 150 Euro kosten. Da genau in diesem Preisbereich 80 Prozent der chinesischen Smartphones verkauft werden, würde der Markt dort für chinesische Smartphone-Hersteller plötzlich zusammenbrechen (Quelle: Bloomberg).
Was steckt hinter dem Plan? Indische Hersteller bauen auch selbst Smartphones, die genau in diesem Niedrig-Preis-Sektor angesiedelt sind. Das Land könnte den eigenen Herstellern mit diesem Vorgehen etwas Luft schaffen, um ihre eigenen Geräte verkaufen zu können. Chinesische Smartphone-Hersteller würden nicht komplett aus dem Land verbannt, sondern nur nicht mehr im Preisbereich von unter 150 Euro aktiv sein dürfen. Damit würde der Markt dort sofort unattraktiver werden.
Xiaomi will bald eure Gedanken lesen:
Wen würde es besonders hart treffen?
Xiaomi ist in Indien der aktuell größte Smartphone-Hersteller mit einem Marktanteil von knapp über 20 Prozent. Danach folgt Realme mit 17,5 Prozent, Vivo mit 16,9 Prozent und Oppo mit 11,5 Prozent. Samsung hat dort nur einen Marktanteil von 11,5 Prozent. Das dürfte auch daran liegen, dass das südkoreanische Unternehmen nicht so stark in dem billigsten Preisbereich vertreten ist. Indische Hersteller sind klar im Nachteil, könnten durch ein Verbot aber deutlich wachsen. Das könnte wiederum die Wirtschaft in Indien stärken. Ob es wirklich so weit kommt, wird sich noch zeigen müssen.