Die Deutsche Bahn hebt die Preise an. Dabei geht es allerdings nicht um die Ticketpreise – zumindest vorerst. Stattdessen sollen die sogenannten Trassenpreise in Kürze in die Höhe schnellen. Das könnte an anderer Stelle zu teureren Fahrten führen – und sich bis zu den Verbrauchern durchschlagen.
Änderung bei der Deutschen Bahn könnte Fahrkarten für alle teurer machen
Für die Deutsche Bahn brechen harte Zeiten an. Der Konzern hat sich zwar mit den Lokführern geeinigt, weitere Streiks mit umfassenden Auswirkungen sind vorerst vom Tisch. Gleichzeitig hat die Bahn mit massiven Kosten zu kämpfen, die das seit Jahren sanierungsbedürftige Schienennetz verursacht. In den kommenden Jahren soll es umfassend saniert werden, wobei schon heute klar ist, dass einige Projekte aus Geldmangel verschoben werden müssen und wohl alles länger dauern wird als geplant.
Mit Zustimmung der Bundesnetzagentur sollen ab 2025 die sogenannten Trassenpreise steigen, die die Infrastruktursparte InfraGo der DB erhebt. Sie betreibt das Schienennetz und lässt es sich in Zukunft deutlich mehr kosten, wenn Züge über ihre Schienen rollen. Das betrifft die Züge der DB ebenso wie die von Konkurrenten wie Flix oder Güterverkehrsunternehmen. Für Fahrgäste könnten steigende Trassenpreise sich letztlich mit teureren Fahrkarten bemerkbar machen.
Im Durchschnitt sollen die Preise um 6 Prozent angehoben werden (Quelle: Spiegel). Doch der Nahverkehr – der den größten Anteil ausmacht – ist von so einer Steigerung gesetzlich großteils ausgenommen. Hier ist nur mit einer Steigerung von 0,6 Prozent zu rechnen. Das wiederum sorgt für viel größere Preissteigerungen für Fern- und Gütverkehr.
Während Warentransporte über die Schiene für die Trassennutzung künftig 16,2 Prozent draufzahlen sollen, soll die Belastung im Fernverkehr sogar um satte 17,7 Prozent anwachsen. Ein Plus, das für die IC- und ICE-Verbindungen der DB anfällt, aber ebenso für die beliebten Flixtrains.
Wenn die Fahrkartenpreise steigen, können diese Apps beim Sparen helfen:
Kostenexplosion auf der Schiene: DB kommt Preissteigerung nicht herum
„Die Trassenpreise in Deutschland sind bereits die höchsten in Europa. Sie dürfen keinesfalls weiter steigen“, teilt das Bus- und Zugunternehmen Flix dazu mit.
Auch bei InfraGo sei man nicht zufrieden mit den steigenden Preisen, heißt es vom DB-Unternehmen. InfraGo-Chef Philipp Nagl erwartet, dass ansonsten die Nachfrage einbreche – also weniger Züge fahren. Gemeinsam mit dem Bund will man Lösungen finden. Wie die aussehen könnten, ist noch unklar.