Mit der Zeit sollen Elektroautos günstiger werden als Verbrenner, geringer laufender Kosten und niedriger Strompreise sei Dank. Doch die Zeiten günstigen Stroms sind nähern sich dem Ende. Experten vom Center for Automotive Research um Autopapst Ferdinand Dudenhöffer meinen: Die Rechnung mit günstigen E-Autos geht bald nicht mehr auf.
Auf lange Sicht teurer: Ab 2023 wird es knapp für E-Autos
E-Auto oder Verbrenner? Das ist oft eine Kostenfrage. Bisher gilt: Der Verbrenner ist günstiger beim Kauf, dafür holt ein Elektroauto über die Zeit die Mehrkosten wieder rein. Geringere Wartungskosten und der im Vergleich zum Kraftstoff günstigere Strompreis machen es möglich. Doch damit wird bald Schluss sein, warnt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer.
„Ab 2023 laufen Elektroautos in deutliche Kostennachteile für die Verbraucher in Deutschland“, sagt er (Quelle: Handelsblatt). Weil der Umweltbonus zum Jahreswechsel verringert wird und Strompreise perspektivisch deutlich steigen, werden E-Autos ihren Verbrenner-Pendants bei den Kosten nicht mehr davonfahren können. So lautet ein Fazit einer Studie des Center for Automotive Research (CAR), in der die Autoexperten drei aktuelle E-Autos gegen Verbrenner im Kostenvergleich antreten lassen: Fiat 500 (e), Opel Mokka(-e) und Tesla Model 3 gegen BMW 3er.
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Im Durchschnitt erreichen die E-Autos aktuell einen Preisvorteil bei den Gesamtkosten von etwa 36 Euro pro Monat. Sie kommen auf rund 596 Euro, währen die Verbrenner im Schnitt mit Vollkosten von etwa 631 Euro zu Buche schlagen. Gerechnet wurde mit einem kWh-Preis von 32 Cent beim Ladestrom und 1,87 Euro für den Liter Benzin. Auch der ADAC hat kürzlich einen ähnlichen Vergleich angestellt – und kommt zu einem gemischten Ergebnis.
Dudenhöffer meint: „Bei diesen Bedingungen funktioniert Elektromobilität.“ Nur ist der Strompreis bereits höher. Für einen Durchschnittshaushalt liegen die Kosten laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft bereits bei über 37 Cent.
Je höher die Stromkosten steigen, umso geringer wird der Preisvorteil von E-Autos:
Dudenhöffer: Hohe Strompreise machen Elektroautos unattraktiver
In einem mittleren Szenario, das das CAR entworfen hat, wird ein Preis von 50 Cent pro kWh schon bald als realistisch eingestuft. Das würde den Preisvorteil von E-Autos zerstören, sogar mit vollem Umweltbonus, heißt es. Fällt der ab 2023 geringer aus, geht es für E-Autos aber richtig bergab. Mit einem Strompreis von 32 Cent/kWh seien Elektroautos dann im Schnitt 32 Euro pro Monat teurer als Verbrenner. Werden 50 Cent pro kWh fällig, wären E-Autos mit einem monatlichen Kostennachteil von 71 Euro abgeschlagen.