Geht es um E-Autos, hat Tesla die Nase weltweit vorn. Während VW und Co. eigentlich immer weiter aufholen, kommt aus China aber richtig starke Konkurrenz. Gerade für die Wolfsburger könnten die China-E-Autos zum ernsthaften Problem werden.
VW muss ranklotzen: China-Konkurrenten zeigen, wie es geht
Das erwarten zumindest die renommierten Finanzexperten der Schweizer UBS-Bank. Sie rechnen damit, dass traditionelle Volumenmarken wie eben VW, aber auch Ford oder Renault es schwer haben werden, mit chinesischen E-Autos mitzuhalten. „Traditionelle Volumenhersteller werden wahrscheinlich ziemliche Nachzügler sein“, heißt es in einer aktuellen Marktanalyse (Quelle: Proactiveinvestors).
Spannend ist der Grund, weshalb man zu dem harschen Ergebnis kommt: Die UBS erkennt schon heute eine zunehmende Sättigung des E-Auto-Markts. Das heißt, es sind viele Angebote vorhanden, die den Bedarf übersteigen. In dieser Situation müsste als nächster Schritt der Konkurrenzdruck steigen.
Das wiederum bedeute, dass in Zukunft die Hersteller mit hohen Gewinnmargen die Nase vorn haben werden. Für deutsche Premium-Marken wie Mercedes oder Porsche eine gute Nachricht. Denn die teuren Modelle fahren typischerweise höhere Gewinne pro verkauftem Fahrzeug ein. Ansonsten lassen sich hohe Margen auf zwei Wegen erreichen: Günstige Produktion (wie bei Tesla) oder hohe Stückzahlen.
Letzteren Weg gehen VW und Co. seit langem. Doch bei E-Autos können es manche chinesischen Hersteller besser: „Die Eroberung des echten Massensegments (unter 30.000 US-Dollar) ist die nächste große Quelle für Wachstum bei Elektrofahrzeugen und wir sehen Tesla und BYD am besten aufgestellt um dieses Segment mit profitablen Produkten zu gewinnen“, heiße es weiter in der Analyse.
Chinesische Marken können nicht nur kleine E-Autos:
Ihr zufolge ist Tesla außerdem die beliebteste Marke für E-Autos. 42 Prozent der potenziellen E-Auto-Käufer würden der UBS-Umfrage zufolge einen Tesla in Betracht ziehen. In China allerdings – wo nicht nur für Tesla, sondern auch die deutschen Hersteller das größte Geschäft winkt – liegt BYD bereits vorn.
Günstige E-Autos für Deutschland? Bisher sieht es düster aus
Deutsche Premium-Hersteller können demnach in Fernost noch Gewinne verbuchen, während die Volumenhersteller auf der Stelle zu treten. Gerade für VW, wo man in den vergangenen Jahren stark auf das China-Geschäft gebaut hat, ist das eine düstere Aussicht.
Die Wolfsburger wollen allerdings gegensteuern und in China weiter auf günstige Modelle setzen. Gleichzeitig will man selbst die eigenen günstigen Modelle aus China nicht hierzulande sehen.