So hat man das bei Opel nicht geplant: Erst im September stellte der Autobauer sein neues Elektromodell Mokka-e vor. Jetzt muss der Konzern zurückrudern. Während Vorbesteller auf ihre Autos warten, werden sogar Kaufverträge storniert. GIGA hat die Hintergründe.
Mokka-e macht Probleme: Opel muss stornieren
Zuerst sah es nach einer Erfolgsgeschichte aus, jetzt steuert Opel auf eine Blamage zu: Während ganze Industriezweige um ihre Existenz bangen und manch ein Konkurrent aus der Automobilbranche für 2020 enorme Umsatzeinbußen verbucht, liegt in Rüsselsheim das Problem anderswo. Opel hat vom jüngsten Stromer des Konzerns – dem Mokka-e – nicht genug produziert. Oder zu viele verkauft, je nach Sichtweise. Was nach Luxusproblem klingt, hat jedoch ernste Folgen für hunderte Käufer.
Medienberichten zufolge ist die gesamte Jahresproduktion 2021 bereits verkauft. Die hohe Nachfrage nach dem erst im September eingeführten E-SUV war bereits vor dem Jahreswechsel bekannt. Trotzdem haben die Verantwortlichen bei Opel sie offensichtlich falsch eingeschätzt. Wie Golem berichtet, nahmen Händler noch Bestellungen an, obwohl diese nicht mehr bedient werden konnten. An welcher Stelle hier die Kommunikation versagt hat, ist nicht klar.
Fünf überraschende Irrtümer über E-Autos im Video:
Laut Opels Plan sollen die ersten Mokka-e im März 2021 ausgeliefert werden. Nur bekommen dann wohl nicht alle Kunden, die vorbestellt hatten, auch ihr Auto. Opel habe deswegen begonnen, Aufträge zu stornieren und Verträge zu kündigen. Käufern, die nicht auf unabsehbare Zeit warten wollen, bieten die Rüsselsheimer eine Alternative an: Sie können zum Corsa-e wechseln, stark vergünstigt und in Bestausstattung, heißt es. Hier kann schwerlich von einer echten Alternative gesprochen werden, sind doch beide Modelle grundverschieden.
Bröckelnder Absatz: Mokka-e sollte die Trendwende einleiten
Besonders pikant: Noch kurz vor Start hatte Opels Konzernchef Michael Lohscheller intern verlauten lassen, der Launch des Mokka-e müsse reibungslos über die Bühne gehen. Nach zuletzt rückläufigem Absatz hatte man auf das Vorzeige-E-Modell große Hoffnungen gesetzt, berichtet das Handelsblatt. Über ein anderes E-Modell wird bisher nur spekuliert. Aktuell nennt der Hersteller im eigenen Opelstore als unverbindliche Lieferzeit für den Mokka-e ein Datum ab dem 15. August 2021. Ob das gehalten werden kann, ist fraglich. Auch Konkurrent VW hatte kürzlich Probleme mit mehreren Modellen bekanntgegeben.