Zur Zeit sind viele große Marken und so auch Publisher und Entwickler ganz vorne mit dabei Rassismus öffentlich zu verurteilen. Call of Dutys Studio Infinity Ward will auch danach handeln.
Infinity Ward, das Studio hinter Call of Duty: Modern Warfare, will aktiver gegen Rassismus im Spiel vorgehen. Dabei geht es nicht nur gegen direkte Beleidigungen im Text- oder Sprachchat, sondern um Spielernamen, die rassistische Beleidigungen enthalten.
Da in Modern Warfare und auch Warzone einen Anzeigenamen selbst wählen und auch ändern können, gibt es auch in Kombination mit dem Clantag, jede Menge Möglichkeiten rassistische Ausdrücke und Beleidigungen unterzubringen. Häufig genutzt wird das N-Wort.
Via Twitter kündigte Infinity Ward, mehr Ressourcen in die Überwachung der Spielernamen zu stecken. Es soll bessere Filter und Beschränkungen bei der Namenserstellung geben und ein verbessertes Report-System. Des Weiteren sollen mehr Spieler permanent gebannt werden, um die Community von Wiederholungstätern zu befreien.
Kritik und Kern des Problems
Das ist nicht neu in Call of Duty, eigentlich in keinem Online-Game. Schon Black Ops 1 und 2 hatte durch die Möglichkeit eigene Clan-Embleme zu erstellen, viele Rassisten, die mit einem Hakenkreuz als Emblem durchs Spiel hüpften.
Unter dem Tweet findet sich also die berechtigte Frage: „Warum erst jetzt?“ Als in Hong Kong Polizeigewalt um sich griff und Menschenrechte mit Füßen getreten wurden, entschied sich Activision Blizzard den Spieler, der das Thema in die Gaming-Community trug, zu bestrafen. „Also, warum erst jetzt?“, fragen die Spieler.
Ja, die Frage ist berechtigt, warum erst jetzt so öffentlich Stellung bezogen wird und Handlungen versprochen werden. Doch das ist kein Argument es zu lassen. Die Alternativen sind nämlich, es später oder gar nicht zu tun, und die sind beschissen. Spieler haben das Recht, kritisch zu sein, damit ist natürlich nicht das Gejammer herzloser Spieler gemeint, die nach dem Start der 4. Season verlangen. Die Communitys haben es mit unter selbst in der Hand, die Studios auch in Zukunft an ihre Worte der Solidarität und des Beistandes zu erinnern und einzufordern, auch danach zu Handeln.
Sonst blieben es leere Worte und im schlimmsten Fall nur PR-Gewäsch. Es liegt in der Verantwortung von Studios, Publishern und Spielern, also in der von Menschen – so wie euch.