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CDU hat irren Auto-Plan: Das steckt hinter dem „klimafreundlichen Verbrennungsmotor“

Der Verbrenner muss bleiben – findet zumindest die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. (© IMAGO / Wolfgang Maria Weber)
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Die CDU hat Wort gehalten. Kaum ist die Europawahl durch, prescht die Unionsfraktion vor, um dem Ende des Verbrennungsmotors – mal wieder – ein Ende zu machen. Ab 2035 sollen in der EU keine Benziner oder Diesel neu zugelassen werden. Die Union fordert jetzt, dass der „klimafreundliche Verbrennungsmotor“ bleiben soll – aber was soll das denn sein?

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CDU will Verbrenner behalten: So soll das Ende für 2035 ausgehebelt werden

Die Bundestagsfraktion aus CDU und CSU will sich nicht mit dem Ende des Verbrennungsmotors abfinden. In einem Antrag fordern die Oppositionsparteien jetzt, dass die Bundesregierung sich gegen den bereits gefassten EU-Plan stellt. Demnach sollen ab 2035 nur noch Autos neu zugelassen werden, die lokal keine CO₂-Emissionen ausstoßen. Faktisch ist das ein Verbot von Benzinern und Diesel-Fahrzeugen.

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Mit ihrem Antrag will die CDU das verhindern. Die Bundesregierung müsse die Zukunft des „klimafreundlichen Verbrennungsmotors“ auf lange Sicht sicherstellen, so Thomas Bareiß, verkehrspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion. Genauer gesagt ist die Rede davon, den Verbrennungsmotor dauerhaft und ohne Enddatum zu behalten. Die Union fordert also das Ende vom Ende für Benziner und Diesel.

„Deutschland kann mehr als nur allein Elektroautos“, ist sich Bareiß sicher. Man wolle in der Union dafür sorgen, alle technischen Möglichkeiten auszuschöpfen:

Dazu zählen die Elektromobilität, aber auch E-Fuels, Wasserstoff, abfallbasierte Biokraftstoffe und nachhaltig zertifizierte Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse. Vor allem E-Fuels, mit denen sich Verbrennungsmotoren betreiben lassen, können sehr viel CO₂ einsparen.
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Dass, abgesehen von Wasserstoff, keine dieser Alternativen zur E-Mobilität wirklich emissionsfreies Fahren ermöglicht, lässt man offenbar lieber außen vor. E-Fuels werden zudem noch Jahre brauchen, bis es auch nur annähernd ausreichende Mengen geben könnte, um sie nutzbar zu machen. Auch dann ist die Herstellung noch teuer, hochgradig ineffizient und potenziell ebenfalls klimaschädlich.

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Die Frage nach der günstigeren Alternative ist noch nicht abschließend beantwortet:

Was ist günstiger: Verbrenner oder E-Autos? Der ADAC rechnet nach Abonniere uns
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Das E-Auto ist und bleibt die beste Wahl

Felix Gräber

Was spricht für den Verbrenner? Da wäre zunächst mal die Gewohnheit. Auch viele Arbeitsplätze hängen an der Autoindustrie, keine Frage. Aber eben diese Industrie hat auch längst den Wechsel auf Elektroantriebe angestoßen – in großen Teilen zumindest. Vor allem fordern die Manager der großen Autokonzerne Planungssicherheit. Die geht mit dem Vorstoß der CDU/CSU-Fraktion gerade einmal wieder den Bach hinunter.

Sprechen sich CDU und CSU ernsthaft für den Verbrennungsmotor aus – auch für die Zukunft–, sollte klar sein: Die Union wählt bewusst und mit voller Absicht die objektiv schwächere Technologie. Der Wirkungsgrad selbst der modernsten Verbrenner kommt nicht ansatzweise an den von Elektroautos heran.

Es ist außerdem eine Wette gegen den Rest der Welt. In den USA und China übernimmt das E-Auto – auch dank massiver Förderung – das Ruder. Der groß propagierte Wohlstandsverlust ohne Verbrenner, den CDU/CSU im Europawahlkampf vor sich hergetragen haben, wird viel eher eintreffen, wenn wir weiter auf Verbrenner setzen.

Und teuer wird es auch für Autofahrer, auf dem Verbrennungsmotor zu beharren. Denn am steigenden CO₂-Preis will man – zumindest bisher – nicht rütteln. Die Rechnung kriegen die Wähler dann in ein paar Jahren präsentiert. Dann, wenn man sich an die guten alten Zeiten erinnert, als die Spritpreise noch bei spottbilligen 2 Euro pro Liter lagen.

Felix Gräber
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