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Chia Coin (XCH): Plotting, Farming, SSD-Wahl und meine bisherigen Erfahrungen

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Um die neue Kryptowährung Chia (XCH) ist ein regelrechter Hype ausgebrochen. Seit einiger Zeit kann man mit dem „Plotting“ und „Farming“ beginnen. Mich fasziniert die Idee hinter dem „Proof of Space“-Konzept und wie einfach man dort mitmachen kann. Also hab ich einfach mal begonnen. Es gab viele Rückschläge, ich musste viel rechnen und ausprobieren, doch langsam, aber sicher spielt es sich ein. Die große Frage bleibt aber, ob sich das überhaupt lohnt und wieso man noch etwas warten sollte.

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Update vom 23.05.2021: Mit kleinen Pausen habe ich nun mittlerweile fast 100 Plots erstellt. Das Farmen im Pool wurde auf Ende Mai verschoben, sodass ich erst einmal allein weitermache. Bisher habe ich noch keine Belohnung erhalten. Das Netzwerk wächst so rasant, dass man im Grunde allein nicht mehr mitkommt, wenn man nicht noch mehr Geld in Ausrüstung investieren möchte.

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Durch die neue SSD funktioniert das Plotten erheblich schneller, ich habe die Anzahl aber nicht gesteigert, da ich etwas weniger zur gleichen Zeit machen kann. Es ist nämlich nur eine 1-TB-SSD statt der 2-TB-SSD geworden, da die SSD mit 2 TB einfach nicht geliefert wurde. Die neue SSD ist langlebiger und geht nicht direkt nach einigen Wochen kaputt.

Ich mache jetzt noch die zweite 8-TB-Festplatte voll und schließe mich dann einem Pool an. Dort sollten die potenziellen Einkünfte regelmäßiger sein – hoffen zumindest viele. Ich bin gespannt, wie die nächsten Tage und Wochen verlaufen.

Chia Coin (XCH): Der grüne Bitcoin?

Wie inzwischen wohl die meisten wissen, verbraucht das Schürfen nach Bitcoin, Ethereum und anderen Kryptowährungen Unmengen an Energie. Deswegen interessiere ich mich seit längerer Zeit für alternative Konzepte. Bitcoin basiert auf dem Konzept des „Proof of Work“. Je mehr Rechenleistung aufgewendet wird, desto größer die Belohnung. Ethereum verfolgt das gleiche Konzept, wobei sich dort mit Ethereum 2 ein Wandel ankündigt. Zukünftig will man auf „Proof of Stake“ setzen. Wer viel hat, bekommt noch mehr. Wer nichts oder wenig hat, geht leer aus. Da ich sowieso noch einige Festplatten hier rumliegen hatte, habe ich mich an Chia versucht, da das Konzept auf „Proof of Space“ setzt. Wer jetzt aber glaubt, dass Chia wirklich „grün“ ist, der liegt falsch. Das „Plotting“ benötigt viel Leistung, nur das „Farmen“ ist sehr effizient.

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Was Plotting und Farming bedeutet

Beim Plotting erstellt ihr knapp über 100 GB große Dateien, die der Blockchain zur Verfügung gestellt werden. Das benötigt in erster Linie viel Schreibleistung des Datenträgers und Rechenleistung des Prozessors. Die Grafikkarte spielt keine Rolle. Das Plotting dauert, je nach Datenträger, Prozessor und Einstellung, etwa 6 bis 12 Stunden. Deswegen plottet man parallel. Man erstellt also gleichzeitig mehrere Plots. Hier muss man dann ein wenig rechnen, um die Ressourcen des eigenen PCs optimal ausschöpfen zu können. Diese Arbeit nimmt einem niemand ab, denn jede Konfiguration ist anders.

Ich plotte beispielsweise mit einem AMD Ryzen 7 3700X und einer PCIe 3.0 NVMe SSD von 2 TB Größe. Die Crucial P1 ist nicht für das Plotting ausgelegt, da die TBW (Total Bytes Written) mit 400 TB nicht sehr groß ist. Ein Plot ist zwar nur knapp über 100 GB groß, das Plotting an sich verbraucht aber 1,5 TB an Schreibleistung. Nach knapp über 300 Plots wäre die SSD also kaputt. Deswegen habe ich mir eine Corsair Force Series MP600 mit 2 TB bestellt. Dort sind mindestens 3.600 TBW möglich, bevor die SSD den Geist aufgibt. Zudem sind die IOPS, Lese- und Schreibgeschwindigkeit deutlich höher. Profis nutzen mehrere SSDs parallel, da es in bestimmten Phasen sonst auf der SSD zu einem Bottleneck kommt. Für mich ist es ein Hobby. Ziel ist es, etwa 500 Plots zu erstellen und dann zu farmen. Vielleicht hat man Glück und bekommt einen Coin.

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Preise für Festplatten und SSDs sind in den letzten Tagen massiv in die Höhe geschossen. Wer jetzt noch einsteigen will, muss teuer dafür bezahlen. Ich wollte mir die SSD eh kaufen. Das war auch die einzige Investition, die ich gemacht habe. Die Festplatten hatte ich noch rumliegen. Aktuell arbeitet man noch für sich allein. Am 17. Mai soll ein großes Update kommen, bei dem das Arbeiten im Pool eingeführt wird. Man kann sich dann mit mehreren Leuten zusammentun und die Chancen vergrößern. Der Gewinn wird dann aber geteilt.

Wie ich aktuell plotte

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Ich plotte an meinem normalen Desktop-PC, den ich auch für die Arbeit oder zum Spielen nutze. Deswegen erstelle ich aktuell fünf Plots gleichzeitig in etwa 10 Stunden, die ich aber nicht zur gleichen Zeit starte. Vier Plots werden auf der 2 TB SSD erstellt. Das System läuft auf einer 512 GB SSD. Den fünften Plot, in dem Screenshot als „default“ bezeichnet, lasse ich einzeln auf einer alten SATA SSD laufen. Wenn diese kaputt geht, wäre es egal. Sie liegt eh ungenutzt rum.

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Die SSD ist bei mir das Bottleneck. Deswegen hab ich eine neue SSD bestellt, die hoffentlich sechs Plots gleichzeitig schafft. Meine CPU hat 8 Kerne und 16 Threads. Grob rechnet man pro Plot einen physischen Kern. Da ich aber noch damit arbeiten muss, lasse ich mir immer einen Puffer offen. Ich schöpfe die Möglichkeiten nicht voll aus. Man könnte sich natürlich einen speziellen Plotting-PC bauen, für mich ist das aber mehr ein Experiment mit den Ressourcen, die ich größtenteils schon besitze. Zudem habe ich 32 GB Arbeitsspeicher verbaut.

Pro Plot stelle ich aktuell 2 Threads und 4 GB RAM zur Verfügung. Hätte man einen Ryzen-9- oder Epyc-Prozessor, könnte man natürlich mehr Threads zur Verfügung stellen. Besonders die erste Sequenz benötigt viel CPU-Power, während es später eher um die SSD geht. Man kann alles manuell einstellen. Ich plotte zwar parallel, starte die Plots aber mit einer Verzögerung von 15 Minuten. Das gibt mir hinten raus einen Puffer, wenn die finalen Plots auf die USB-Festplatte kopiert werden. Das dauert ungefähr 10 bis 11 Minuten. Sind alle Plots zur gleichen Zeit fertig, wie ich es zu Beginn gemacht hatte, dauert der Kopiervorgang am Ende fast zwei Stunden. Hier kann man also deutlich Zeit sparen. Man muss aber wie gesagt selbst etwas herum probieren.

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Rückschläge beim Plotten

Aktuell habe ich 19 Plots erstellt. Theoretisch wäre ich schon weiter, doch es gab Rückschläge. Oft selbst verschuldet, einmal lag es am Chia-Netzwerk. Die Blockchain konnte nämlich am Wochenende plötzlich nicht mehr erweitert werden und es musste ein Patch her. Die anderen Fehler habe ich gemacht. Ihr solltet NIE einen Plot löschen, während andere Plots laufen. Das sorgt dafür, dass sich das Programm mit der Wallet bei mir verabschiedet. Am Wochenende habe ich sieben Plots gleichzeitig gemacht, da ich auch die zweite interne SSD genutzt habe. Durch so einen dummen Fehler war alles weg. Mittlerweile läuft es aber. Ungefähr 10 bis 12 Plots pro Tag schaffe ich aktuell. Mit der neuen SSD dann hoffentlich mehr.

Farming: Speicher muss immer bereit sein

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Wenn ihr einen oder mehrere Plots erstellt, müsst ihr ein temporäres und finales Verzeichnis auswählen.

  • Beim temporären Verzeichnis muss es sich um schnellen Speicher handeln. Im Optimalfall natürlich eine SSD mit hoher TBW-Angabe.
  • Das finale Verzeichnis kann dann eine HDD sein. Dort liegen die Plots, bis sie gebraucht werden. Damit ihr keinen „Gewinn“ verpasst, müssen die Plots der Blockchain immer zur Verfügung stehen. Der PC und Client müssen also immer laufen.

Aktuell läuft bei mir alles auf einem PC, später will ich einen Mini-PC nutzen, der die Plots verwaltet.

Aller Anfang ist schwer: Synchronisierung

Auf der Webseite chia.net erfahrt ihr alles, was ihr wissen müsst. Dort gibt es auch den Client für alle möglichen Plattformen. Ich nutze Windows. Nach der Installation muss zunächst einmal die Blockchain auf euren Rechner. Die Synchronisation hat vor einigen Tagen fast schon 24 Stunden gedauert. Umso größer die Blockchain wird, desto länger wird es dauern. Nach der Erstellung der Wallet startet die Synchronisierung. Wollt ihr das beschleunigen, könnt ihr manuell Nodes hinzufügen.

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Ich nutze folgende Nodes:

node.chia.net:8444
node-eu.chia.net:8444
node-apne.chia:8444

Das klappt aber nicht sofort nach der Eingabe. Ihr müsst es mehrfach versuchen. Irgendwann seid ihr mit mehreren Nodes verbunden und könnt loslegen. Lasst die Synchronisierung komplett durchlaufen, bevor ihr mit dem Plotten beginnt.

Tipps und Tricks

Folgende Tipps und Tricks zu Chia habe ich im Netz gefunden und sie haben mir wirklich weitergeholfen:

  • Port 8444 freigeben: Gebt den Port 8444 für euren Chia-PC frei. Vorher hatte ich das nicht gemacht und es kam immer wieder zu Abbrüchen. Seitdem ich den Port freigegeben habe, läuft alles sauber. Ich habe den Virenscanner weiter laufen und auch sonst nichts ausgeschaltet, was den Schutz des PCs beeinträchtigt. Port freigeben hat gereicht.
  • Energieoptionen: Die fertigen Plots liegen auf einer Festplatte, egal ob mit USB angeschlossen oder direkt verbaut. Ihr müsst dafür sorgen, dass der Speicher immer läuft. Deswegen solltet ihr in den Energieoptionen das Ausschalten der Festplatte deaktivieren. Zudem in den USB-Einstellungen das Energiesparen ausschalten. Dann bleibt auch die USB-Festplatte immer an. Wenn die Platte nämlich schläft und ihr genau dann gezogen werdet, habt ihr natürlich verloren.

Chia ist aktuell ein Glücksspiel

Bei Chia handelt es sich meiner Meinung nach um ein reines Glücksspiel. Man bekommt mit einer gewissen Datenmenge nicht garantiert Chia Coins. Man kann nur die Wahrscheinlichkeit steigern. Doch auch das ist ein Trugschluss, denn auf der ganzen Welt werden Plots erstellt und die Anzahl wird immer größer. Der Aufwand, um etwas zu erreichen, nimmt also zu. Die Macher selbst sagen, dass man unter 200 TB gar nicht anfangen sollte. Trotzdem gab es schon Gewinner, die ihre Chia Coins dann verkauft haben. Aktuell ist der Kurs bei um die 850 Euro. Wenn man Glück hat, lohnt es sich.

Wichtig: Die Plots, die man zudem aktuell erstellt, können nicht einfach in einen Pool übertragen werden. Das sind ganz neue Plots, die zusammen mit anderen erstellt werden. Aktuell plotte ich weiter und schaue, wohin mich der Weg führt. Grundsätzlich mache ich das aber nur, weil mich das Thema und die Goldgräberstimmung interessieren. Das nächste Ding für mich wird Helium. Dazu irgendwann mehr, wenn mein Miner kommt.

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