Die chinesische Regierung hat einen ehrgeizigen Plan vorgestellt: Ab dem Jahr 2028 möchte man einen kombinierten Fusions- und Spaltungsreaktor nutzen, um sich von allen Energieproblemen zu verabschieden. Der führende Atomwaffen-Wissenschaftler des Landes leitet das Projekt.
China: Fusionsenergie ab 2028 geplant
Bei einer Online-Konferenz hat Peng Xianjue, Professor an der Chinesischen Akademie für Technische Physik, den Bau eines „Mega Labs“ angekündigt. Ab dem Jahr 2028, so der Plan, soll dort Fusionsenergie genutzt werden. Mit einem kommerziellen Einsatz wird ab 2035 gerechnet (Quelle: South China Morning Post).
Bei der Fusionsenergie würde es sich um „das Juwel in der Krone von Wissenschaft und Technologie in der heutigen Welt“ handeln, so der 81-jährige weiter. Im Mittelpunkt steht dabei eine Z-Pinch-Maschine, bei der die Fusionsreaktionen einer thermonuklearen Bombe durch magnetischen Druck über einen extrem starken elektrischen Impuls erzeugt wird. Ganze 50 Millionen Ampere Strom soll die Anlage erzeugen können, was etwa doppelt so viel wäre wie die bestehende Maschine am Sandia National Laboratory in den USA.
Bislang ist es noch keinem Land gelungen, eine Maschine zu bauen, die mehr Fusionsenergie erzeugen kann, als in sie eingespeist wird. Laut Peng seien viele der bekannten Probleme durch neue wissenschaftliche Entdeckungen und technische Durchbrüche chinesischer Atomwissenschaftler in den letzten Jahren bereits gelöst worden. Es würden andere Ansätze als im Westen verfolgt.
Deutlich weniger aufwändig ist da ein kleines Balkonkraftwerk:
Fusionsenergie: Europa rechnet mit 2030
Beim ITER-Fusionsreaktor in Frankreich rechnen Wissenschaftler mit einer möglichen Inbetriebnahme im Jahr 2030. Ein echter Leistungsbetrieb beim internationalen Forschungsprojekt, an dem auch China beteiligt ist, könnte bis 2040 anstehen.