Schon vor Monaten sollte bei der Comdirect-Bank Schluss sein mit bedingungslos kostenfreien Konten. Jetzt herrscht tatsächlich Klarheit. Wer bisher kostenlos sein Geld bei Comdirect parkt, wird in Zukunft zahlen müssen – oder die anderen Bedingungen der Commerzbank-Tochter erfüllen.
4,90 Euro pro Monat: Kostenloses Girokonto von Comdirect ist bald Geschichte
Eine Welt ohne Kontoführungsgebühren ist für viele Verbraucher kaum noch vorstellbar, dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass viele Geldinstitute entsprechende Angebote parat hatten. Doch die Zeiten haben sich geändert, auch bei Comdirect ist in Kürze Schluss. Das ehemals kostenfreie Girokonto wird ab 1. November 4,90 Euro pro Monat kosten (Quelle: t-online). Es gibt allerdings Ausnahmen.
Wer bereits das kostenlose Girokonto von Comdirect nutzt, bleibt künftig von monatlichen Gebühren verschont, wenn
- jeden Monat mindestens 700 Euro frisches Guthaben eingehen, zum Beispiel über das Gehalt, oder
- eine zum Konto gehörige Debit- oder Kreditkarte mit Google Pay oder Apple Pay verbunden ist und monatlich mindestens drei Mal darüber kontaktlos gezahlt wird oder
- ein Trade beziehungsweise eine Wertpapierplanung über das Konto getätigt wird.
Erfüllt ihr keine der genannten Bedingungen und seid über 28 Jahre alt, werden die 4,90 Euro im Monat fällig. Zuvor hatte man schon im Mai einen Anlauf unternommen. Das Eingreifen des Bundesgerichtshofs (BGH) stoppte die Pläne vorerst, man wartete die Reformation der Rechtsgrundlage ab. Inzwischen sind die Commerzbank und ihre Tochter Comdirect sich ihres Vorgehens offenbar sicher. Das allerdings ist aus Verbrauchersicht fragwürdig.
Comdirect verschickt 88 Seiten Zustimmungsunterlagen per Post
Die Direktbank möchte entsprechend der Vorgaben des BGHs die Zustimmung ihrer Kunden zu Preisanpassungen einholen. Dafür werden in der Comdirect-App sowie bei den Web-Services der Bank die vollständigen Unterlagen bereitgestellt: 88 Seiten, bestehend aus Formularen und AGB. Wer nicht elektronisch erreicht werden kann, soll die vollständigen Unterlagen auch per Post bekommen, erklärt ein Sprecher der Bank. „Wir versuchen unsere Kunden auf allen Kanälen zu erreichen.“
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Ein knapp 100 Seiten langes Schreiben von der Bank im Briefkasten? Da dürfte manchen Kundinnen und Kunden erst einmal mulmig werden. Ziel der Informationskampagne sei es, die Kontoinhaber von der Zustimmung zu überzeugen. Gelingt das nicht bis zum 1. November, wolle man individuelle Lösungen finden, heißt es. Dabei sind Kündigungen nicht ausgeschlossen.