Seit bald einem Jahr hält das neuartige Coronavirus die Welt in Atem. Einschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens sollen der Ausbreitung des Coronavirus entgegen wirken. Ein Ort, den viele wohl eher meiden aus Angst, sich mit dem Virus zu infizieren, ist dabei weit weniger gefährlich als gedacht. Das zeigt eine Studie.
Studie stellt fest: Kaum Ansteckungsgefahr mit Corona in der Notaufnahme
Es kostet eine gewisse Überwindung, sich in Zeiten der Pandemie an Orte zu begeben, wo man unter viele Menschen geraten kann. Doch darum sollte es noch nicht um jeden Preis vermieden werden. Das empfehlen die Autoren einer wissenschaftlichen Studie. Sie haben untersucht, wie hoch die Ansteckungsgefahr in Krankenhäusern ist, genauer in der Notaufnahme.
Die US-Mediziner haben bei der Untersuchung von Patientendaten festgestellt, dass offenbar keine besondere Ansteckungsgefahr für Patienten in der Notaufnahme besteht. Wie Oregon Public Broadcasting (OPM) berichtet, habe man dafür die Daten von Patienten aus 39 Krankenhäusern im Westen der USA genutzt. Personen, die nach ihrem Aufenthalt in einer Notaufnahme am Coronavirus erkrankten, wurden mit solchen verglichen, die zur gleichen Zeit auf den gleichen Stationen behandelt wurden – anschließend aber keine Virusinfektion entwickelten.
Leute gehen seltener in die Notaufnahme – auch bei Lebensgefahr
Dabei stellten die Forscher keine Auffälligkeiten fest. Man komme zu dem Ergebnis, dass kein Zusammenhang zwischen dem Aufenthalt in einer Notaufnahme und einer im Nachhinein festgestellten Corona-Infektion besteht, heißt in der Studie. Anlass, dass diese durchgeführt wurde, war eine Auffälligkeit.
Wie die „Centers for Disease Control and Prevention“ (CDC), Teil der US-amerikanischen Gesundheitsbehörden, berichten, hatte es vom Beginn der Corona-Pandemie an einen deutlichen Rückgang von Patienten mit lebensbedrohlichen Krankheitssymptomen gegeben – Corona-Patienten ausgenommen. Typischerweise gehören dazu etwa Herzattacken oder Schlaganfälle, beides kann durch einen hohen Blutdruck beeinflusst werden.
Dafür stehen die AHA-Regeln, die in Deutschland Teil der Pandemiebekämpfung sind:
Die Autoren der Studie, Jessica P. Ridgway und Ari Robicsek, ziehen ein vorsichtiges Fazit: Die Ergebnisse könnten dazu beitragen, dass Patienten sich sicherer damit fühlen, in die Notaufnahme zu kommen. Denn es bestehe wahrscheinlich kein erhöhtes Risiko, sich dort mit Corona zu infizieren. Laut OPM resümiert Robicsek zur Studie: „Notaufnahmen sind tatsächlich sicher und die Leute sollten die Pflege, die sie benötigen, nicht aufschieben“.
Um das Infektionsgesehen zu kontrollieren, werden auch in Deutschland weitere Regelungen erlassen. Die Bundesregierung hatte sich zudem geäußert, wie lange der „Lockdown Light“ bestehen soll.