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Corona-Impfung: Experten warnen vor Experiment

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Vor knapp einer Woche gibt es in Deutschland erste Impfungen gegen das Coronavirus. Schon jetzt wird die bereitstehende Menge des Impfstoffs kritisiert. Ein experimentelles Vorgehen könnte ermöglichen, mehr Menschen zu impfen. GIGA erklärt, warum Experten die Idee kritisch sehen.

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Impfstoff strecken durch spätere zweite Impfung

Am 27. Dezember fiel in Deutschland offiziell der Startschuss für Impfungen gegen das Coronavirus. Zuvor hatte die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) den Impfstoff von Biontech und Pfizer für die EU zugelassen. Das Bundesgesundheitsministerium geht davon aus, dass bis Ende Januar 3 bis 4 Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen. Dass das nicht ausreicht, hatte Gesundheitsminister Jens Spahn angekündigt und erläutert. Darum werden die Impfungen priorisiert, besonders gefährdete Personengruppen früher geimpft als andere.

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Um den zur Verfügung stehenden Impfstoff für möglichst viele Menschen zu nutzen, schlagen einige Experten – darunter der Virologe Hendrik Streeck – vor, die notwendige zweite Impfung hinauszuzögern. Das berichtet die Tagesschau. Auch Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut (RKI), zog diese Möglichkeit in Betracht. In Großbritannien werden die beiden dort zugelassenen Impfstoffe zuerst möglichst vielen Menschen für eine erste Impfung bereitgestellt. Hier wurde auch zuerst eine mutierte Variante des Coronavirus nachgewiesen.

Warten auf die EMA: Zulassung sieht spätere Zweitimpfung nicht vor

Bei der EMA sieht man die Idee kritisch: Der Nachweis der Wirksamkeit des Biontech/Pfizer-Impfstoffes basiere auf einer Studie mit zweiter Impfung innerhalb von 19 bis 42 Tagen nach der ersten. Diese Zeit sei nicht beliebig zu verlängern. Um entsprechend der Vorschriften der EMA die Zweitimpfung zu verschieben, müsse die Zulassung geändert werden. Dafür benötigen die Experten der EU-Behörde zusätzliche klinische Daten. Laut Informationen des „Spiegel“ hat das Bundesgesundheitsministerium das RKI beauftragt, dieses Vorgehen zu prüfen.

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Die AHA-Regeln gelten auch nach einer Impfung weiterhin. Dazu gehört auch das Lüften:

Coronavirus: AHA-Regeln der Bundesregierung

Eine weitere Möglichkeit, mehr Menschen zu impfen: Die Impfstoffampullen vollständig nutzen. Wie der Spiegel weiter berichtet, befürworte die Bundesregierung statt der empfohlenen fünf Dosen pro Ampulle sechs Impfdosen zu entnehmen. Die abgefüllte Menge pro Ampulle würde das zulassen, hat auch die Firma Biontech bestätigt. Auch diese Möglichkeit bedarf der Genehmigung durch die EMA, welche noch aussteht.

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