Französische Forscher haben einen neuen Corona-Schnelltest entwickelt, der sich direkt auf dem Handy mit einer App und einem kleinen Diagnosegerät auswerten lässt. Das Ergebnis soll bereits nach 10 Minuten feststehen. Vorgesehen ist eine mobile Auswertung ohne Laborausrüstung.
Neuer Corona-Schnelltest bringt schnelle Ergebnisse
Forscher vom Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung (CNRS) in Frankreich haben einen neuen Schnelltest entwickelt, mit dem sich eine Infektion mit dem Coronavirus schon nach 10 Minuten nachweisen lässt. Die Lösung ist auch als Heimtest geeignet, da auf eine große Laborausrüstung verzichtet werden kann. Stattdessen wird ein Teststreifen in ein kleines Diagnosegerät gesteckt, welches wiederum mit einem Smartphone verbunden ist. In einer App wird dann das Ergebnis angezeigt.
Der Test soll lebende Viren erkennen und elektrochemisch nachweisen. Dazu wird eine Nasen-Rachen-Probe benötigt. Die kommt auf einen Teststreifen, auf dem Antikörper auf einer stromdurchflossenen Elektrode verankert sind. Wenn sich dann Viruspartikel an Antikörper binden, wird der Stromfluss verändert. In diesem Fall fällt der Test positiv aus. Bei gleichbleibendem Signal hingegen entsteht ein negatives Ergebnis.
Bei bestehenden Schnelltests werden Viren biochemisch statt elektrochemische nachgewiesen. Diese benötigen aber im Durchschnitt rund 30 Minuten, bis ein Ergebnis feststeht. Die von französischen Forschern entwickelte Lösung ist also deutlich schneller. Die Genauigkeit soll dabei bei 88 Prozent liegen und damit der von PCR-Tests sehr nahe sein. Bei PCR-Tests muss aber häufig mehrere Stunden, in manchen Fällen sogar Tage gewartet werden.
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Corona-Schnelltest: Große Studie geplant
Bislang wurde der neue Schnelltest an 300 Probanden untersucht. Im nächsten Schritt sollen 1.000 Probanden über drei Monate behandelt werden. Eine Bewilligung der Studie könnte Anfang März anstehen. Bis zur Marktreife hingegen dürfte es noch länger dauern. Die Forscher hoffen, den Test bis August 2021 auf den Markt bringen zu können. Partner in der Industrie seien bereits gefunden worden, heißt es. Diese sollen große Mengen der benötigten Teststreifen zur Verfügung stellen, wie heise online berichtet.