Über 20 Millionen Downloads in nicht einmal einem halben Jahr: Mit den Download-Zahlen kann die Corona-Warn-App mehr als überzeugen. Doch ihr Nutzen beim Nachverfolgen des Infektionsgeschehens steht öffentlich in der Kritik. Kanzleramtschef Helge Braun aber hält die deutsche App für sehr hilfreich und besser als Anwendungen anderer Länder. Das sind die Gründe.
Corona-Warn-App: Eine Große Hilfe für die Behörden
„Die App macht genau das, was sie soll. Sie zeichnet die Kontakte auf, auch zu Fremden, die ich gar nicht kenne und ansonsten nie warnen könnte. Die App hilft uns in der Pandemie sehr.“ – so sieht es Helge Braun (CDU), Chef des Bundeskanzleramts. Über 100.000 Personen hätten bereits ihre Infektion mit dem Coronavirus über die App geteilt und damit andere gewarnt, sagte er der Welt am Sonntag.
Seiner Ansicht nach sei die Corona-Warn-App deutlich besser als ähnliche Anwendungen, etwa in asiatischen Ländern. Dort sei die Kontakterfassung ungenauer, wenn die Apps mit GPS arbeiten. Mehr Menschen müssten auf Basis der App-Daten in Quarantäne. Andererseits ist das Infektionsgeschehen in vielen asiatischen Ländern inzwischen besser unter Kontrolle als in Europa und Deutschland.
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Bei Infektionen schneller reagieren können
Ein weiterer Grund, weshalb Braun zufrieden mit der Corona-Warn-App ist: Sie sei direkt mit den Laboren verbunden. Die Nutzer würden über ihr Testergebnis schnell informiert, ohne weitere Umwege. Vorausgesetzt, die App wird korrekt genutzt, wofür es seit Kurzem wichtige Neuerungen zu beachten gilt.
Doch die Corona-Warn-App wird auch kritisch gesehen: So sind längst nicht alle Labore, die auf Corona testen, an die App angeschlossen. Sind die asiatischen Apps angeblich ungenauer, so spiegelt sich das nicht in den dortigen Infektionszahlen wieder – die deutlich niedriger als in Deutschland sind. Dazu kommen immer noch technische Mängel, etwa wenn man sich mehrfach testen lässt, wie die Tagesschau berichtet. Hinzu kommt Kritik am überbordenden Datenschutz. Das durchweg positive Fazit von Kanzleramtschef Braun überrascht also.