Ihr mögt euch nicht daran erinnern, doch The Witcher 3: Wild Hunt schaffte auch keine punktgenaue Landung beim Release – tatsächlich wurde das Spiel zweimal verschoben, und zwar um insgesamt ein Jahr und zwei Monate. Scheint fast, als lägen CD Projekt Red Verzögerungen im Blut. Entschuldigt hatten sie sich übrigens schon 2015 dafür.
„Cyberpunk 2077 schon wieder verschoben!“, mögt ihr überrascht gedacht haben, als CD Projekt Red den Science-Fiction-Epos auf den 10. Dezember gerückt haben – einfach so. Und wenngleich niemand mit einem erneuten Aufschub gerechnet hat, ist es doch kein allzu großes Wunder: CD Projekt Red ist nämlich bekannt dafür, große Spiele-Release wieder und wieder zu verschieben. Dieses Mal hat es eben nur jeder mitbekommen, weil der Entwickler fleißig die Werbetrommel gerührt hat.
Entschuldigungs-Brief schon vor fünf Jahren im Spiel
The Witcher 3: Wild Hunt wurde zwar nur zweimal verschoben, dafür aber um insgesamt ein ganzes Jahr und zwei Monate. Da der Hype um CD Projekt Red und The Witcher jedoch erst nach Release des dritten Teils wirklich begann, gab es zu der Zeiten keinen derart großen Aufschrei – höchstens in der Witcher- Community selbst. Entwickler CDPR hat sich derzeit sogar im Spiel entschuldigt. Erinnert ihr euch an diesen einen Brief aus The Witcher 3: Blood and Wine? Reddit erinnert sich:
„Entschuldigungs-Brief: ... wir alle machen Fehler, denn Fehler zu machen ist menschlich. Der Schlüssel ist, von den eigenen Fehlern zu lernen! Wenn was kaputtgeht, dann muss man es reparieren. Und wenn unsere Fehler anderen wehtun, dann muss die verletzte Partei für ihre erschöpften Nerven und die verlorene Zeit kompensiert werden. Wir entschuldigen uns folglich und bitten um Vergebung. Wir machen nichts böses!“
Unterschrieben wurde das Ganze mir „C. de P. R.“, was ohne Frage CDPR heißen soll. Der Cyberpunk-2077-Entwickler entschuldigt sich für seine Fehler also schon seit 2015 – schade nur, dass er trotz der Erkenntnis, dass es „der Schlüssel ist, von den eigenen Fehlern zu lernen“, eben nicht aus seinen Fehlern gelernt hat. Cyberpunk 2077 wurde wie The Witcher 3: Wild Hunt zu früh angekündigt und ich wage zu behaupten, der Titel wäre auch ohne die Coronavirus-Pandemie mindestens ein- oder zweimal verschoben worden.
Zudem hat CD Projekt Red trotz anderer Angaben nichts an seiner Crunch-Politik geändert, wie unter anderem Journalist Jason Schreier über Twitter zu Tage brachte. Schade ist an all dem besonders, dass CDPR diese Dinge bereits vor vielen Jahren wusste; warum dann also alles noch einmal?
Nun, vielleicht wird es in Cyberpunk 2077 wenigstens eine digitale Entschuldigung geben, und – hoffentlich – nach dem Release des Spiels auch ein Umdenken in der Firma, was die eigene Arbeitspolitik angeht.