Um ein Zeichen gegen Rassismus und für Solidarität zu setzten, verschiebt auch CD Projekt Red den Night City Wire-Stream zu Cyberpunk 2077 um ein paar Wochen.
Das Event Night City Wire zu Cyberpunk 2077 wurde vom 11. Juni auf den 25. Juni 2020 verschoben. CD Projekt Red erklärte via Twitter, dass aktuell „wichtigere Diskussionen stattfinden und sie wollen, dass diese gehört werden.“
„Wir haben entschieden Night City Wire auf den 25. Juni zu verschieben. Wir freuen uns noch immer darauf, neue Informationen zu Cyberpunk 2077 zu teilen, aber es finden gerade wichtigere Diskussionen statt und wir wollen, dass sie gehört werden. Wir stellen uns von ganzem Herzen gegen Rassismus, Intoleranz und Gewalt. Black Lives Matter.“
Zwar freut sich CDPR darauf, neue Informationen zu Cyberpunk 2077 mit den Spielern zu teilen, doch sie möchten klar machen, dass sie gegen Rassismus, Intoleranz und Gewalt sind.
Damit reiht sich das polnische Studio bei Sony ein, die ebenfalls ein PS5-Event verschoben haben, oder auch bei Activision, die mit dem Start der 4. Season in Call of Duty: Modern Warfare genauso verfahren.
Von vielen Spielern wird die Entscheidung als richtig empfunden, mit Ausnahme derer, die sowieso nur um sich selbst kreisen.
Originalmeldung vom 2. Juni 2020:
Proteste nach Tod von George Floyd: Entwickler lassen Events und Spiele ausfallen
Proteste und Demonstrationen fluten die Bundesstaaten der USA, der Hashtag #BlackLivesMatter spricht sich gegen Rassismus und für eine Welt aus, in der Menschen jeder Hautfarbe gleich behandelt und gesehen werden. Nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd steht insbesondere Amerika Kopf, doch auch internationale Spielentwickler beteiligen sich – und reagieren mit so wenig Ablenkungen, wie möglich.
Spiele sind Unterhaltung, Kunst, Zeitvertreib, Nachrichten, Geschichten, Medien. Sie sind auch eine Art von Ablenkung, wenngleich sie natürlich Themen tragen und Meinungen zur Schau stellen können: Nicht alle Spiele wollen nur, dass ihr euch gut fühlt und der Welt entfliehen könnt. Dennoch haben sich mehrere Entwickler und Publisher dazu entschieden, in dieser Zeit der Proteste gegen den weltweiten Rassismus ebenfalls eine Hand zu heben – und „wichtigeren Stimmen Gehör zu verschaffen“.
Sony, Microsoft, Activision, Naughty Dog, Bethesda, Warner Bros., EA, Guerilla Games, 343 Industries und andere beteiligen sich an den Protesten durch mitfühlende Nachrichten, Retweets und – vor allen Dingen – Stille. Keine Stille in Worten, doch Stille durch ausfallende Events und Spiele. Heute und morgen soll die Welt nicht über die PlayStation 5 sprechen, denn das Event am 4. Juni wurde von Sony offiziell abgesagt. Heute und morgen soll die Welt nicht über Call of Duty: Modern Warfares neue Season sprechen, denn auch sie wird verschoben – und auch hier, „um wichtigeren Stimmen Gehör zu verschaffen“:
„Wir haben uns dazu entschieden, das PlayStation-5-Event am 4. Juni zu verschieben. Während wir verstehen, dass Spieler weltweit auf die PS5-Spiele gespannt sind, glauben wir nicht, dass momentan die Zeit ist, um eben diese zu feiern – und deswegen wollen wir einen Schritt zurücktreten und wichtigeren Stimmen Gehör verschaffen.“
Einigen Kommentaren aus unserer Community auf Facebook und auf unserer Seite konnten wir entnehmen, dass dieserlei Ausfälle und Verschiebungen nicht so recht verstanden wurden. Um es noch einmal zu verdeutlichen: Weder die PS5 noch die neue Season von CoD: Modern Warfare haben direkt etwas mit den Protesten zutun, doch gerade Erstes würde durch die hohe mediale Reichweite von den Protesten ablenken. Etwas, das Sony nicht möchte, da sie die Bewegung unterstützten – ebenso wie Activision, die alle neuen Seasons von CoD: Modern Warfare, CoD: Warzone sowie CoD: Mobile deshalb verschieben. Auch EA hat die Präsentation zu Madden NFL 21 bis auf Weiteres abgesagt.
Lasst uns ehrlich sein: Egal, wie wenig jene Spiele und Konsolen mit der Bewegung um #BlackLivesMatter zutun haben; egal, wie sehr wir uns auf die neuen PS5-Blockbuster gefreut haben oder wie sehr auf die neue Season in unserem Lieblingsshooter: Es gibt manchmal wichtigeres als Spiele. Und manchmal muss eben auch Platz dafür geschaffen werden, diese wichtigeren Themen ohne Ablenkung besprechen zu können.