Der Cybertruck soll Teslas neuer Geniestreich werden. Seit mehreren Jahren wird der Elektro-Pick-up jedoch immer wieder verschoben. 2024 soll es nun endlich so weit sein. Doch CEO Elon Musk will jetzt ausgerechnet von Lego lernen – und das könnte neue Probleme für den Zeitplan bedeuten.
Elon Musk: Von Lego kann Tesla noch was lernen
Was kann ein Autobauer wie Tesla vom Klötzchen-Produzenten Lego lernen? Oder von den Herstellern von Getränkedosen? Auf den ersten Blick: gar nichts. Doch genau diese beiden Musterbeispiele führte Tesla-Chef Elon Musk in einer internen Mail an das gesamte Tesla-Team auf, die dem sogenannten Cybertruck Buyers Club vorliegt (via Ars Technica).
Sein Plan: Tesla muss für den Cybertruck genau so präzise arbeiten wie Lego und die Getränkedosen-Fabrikanten. Bei den kleinen Kunststoffsteinchen gehört äußerste Präzision zum Tagesgeschäft. Denn schon bei den kleinsten Abweichungen in der Herstellung würden die sonst nicht mehr aufeinander passen.
So perfekt aufeinander abgestimmte Teile will auch Musk für seinen Cybertruck: „Wegen der Natur des Cybertrucks, der aus glänzendem Metall mit hauptsächlich geraden Kanten gefertigt wird, wird jede Größenabweichung auffallen wie ein bunter Hund“, bemängelt der Tesla-Chef. Selbst hergestellte Komponenten und Teile von Zulieferern müssten daher mit größter Genauigkeit gefertigt werden.
Bisher ist von der gewünschten Präzision allerdings wohl noch nicht allzu viel zu sehen. Kurz zuvor erst hatte Musk noch Fotos von seiner jüngsten Probefahrt mit einem Produktionsprototypen des Cybertrucks bei X (ehemals Twitter) geteilt:
Immer wieder sind auf bisher aufgetauchten Bildern des Tesla Pick-ups eben solche Ungenauigkeiten aufgefallen, wie Musk sie aktuell ankreidet. Ihm zufolge ist die jetzt anstehende Aufgabe klar: „Wenn Lego und Getränkedosen, beide sehr kostengünstig, das schaffen, können wir das auch“, heißt es in seiner Rundmail.
Was ihr sonst noch über Tesla wissen solltet:
Cybertruck: Teslas erstes Premium-E-Auto?
Ob der Optimismus gerechtfertigt ist, muss sich zeigen. Schließlich ist Tesla berüchtigt für Produktionsstandards, die nicht auf Branchenhöhe mithalten können. Ob wie jetzt wieder beim Cybertruck schon bei früheren Modellen mit unregelmäßigen Spaltmaßen oder den schon fast legendär rostanfälligen Model 3 zum Start des günstigeren Tesla – der US-Hersteller hat bisher immer deutlich gezeigt, dass Masse vor Klasse geht.
Der neue Fokus auf Präzision könnte jedenfalls weitere Arbeiten nötig machen – und so schlimmstenfalls den aktuell für 2024 geplanten Marktstart erneut verzögern.