Es nervt, es nervt nur noch. Obwohl Android in den letzten Jahren große Fortschritte beim Thema Datenschutz und Privatsphäre der Nutzer gemacht hat, zeigt sich noch immer das bekannte Muster: Apple muss den ersten Schritt gehen, dann folgt erst Google. Das muss ein Ende haben.
Mehr als 55 Milliarden US-Dollar hat Alphabet im ersten Quartal 2021 eingenommen. Das meiste Geld stammt aus der Werbung – in der eigenen Suchmaschine, auf anderen Webseiten und in Apps. Werbung funktioniert dann gut, wenn sie optimal an den Nutzer angepasst ist. Mit anderen Worten: Für Werbung sind Datenschutz und Privatsphäre Gift. Muss man deshalb nachsichtiger mit Google sein, wenn bei Android Datenschutz und Privatsphäre immer einen Schritt hinter iOS liegen? Keinesfalls.
Apple geht voran, Google folgt
Natürlich ist es für Apple einfacher, einen stärkeren Fokus auf das Thema zu legen – immerhin verdient der Konzern aus Cupertino seine Brötchen mit dem Verkauf von Hardware und nicht der Analyse von Nutzerdaten. Trotzdem ist der Status Quo kein Dauerzustand.
Bei den neuen App-Berechtigungen in Android 11 war das der Fall und dürfte sich im Spätsommer mit dem Release von Android 12 wiederholen, wenn Android 12 wie iOS 14 über den Zugriff auf die Zwischenablage informiert oder mit Hinweisen in der Benachrichtigungsleiste deutlich macht, dass Apps Kamera und/oder Mikrofon verwenden.
Transparentere und für den Nutzer leichter verständliche Angaben im Google Play Store, welche Berechtigungen eine App benötigt und die Maßnahmen zur Tracking-Unterdrückung in Safari sind weitere Beispiele aus der Vergangenheit. Die Liste ließe sich lang fortsetzen. Stets muss erst Apple den ersten Schritt beim Thema Datenschutz und Privatsphäre machen, bevor Google nachzieht. Für Android-Nutzer ist das ziemlich frustrierend.
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Von Anfang an mitdenken
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass Google nicht erst auf Apple wartet, sondern Datenschutz und Privatsphäre bei der Entwicklung von neuen Android-Funktionen von Anfang an mitdenkt. Natürlich braucht es hier auch eine sinnvolle Balance. Viele praktische Funktionen sind erst durch die Analyse von Nutzerdaten möglich – das ist auch der Grund, warum der Google Assistant noch immer klüger als Siri ist (auch wenn letztere in der jüngeren Zeit stark aufgeholt hat). Apple beim Thema Datenschutz und Privatsphäre aber immer hinterherzuhinken, ist auch kein zukunftsfähiges Modell.
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