In den letzten Wochen hat AMD ein wahres Produktfeuerwerk gezündet. Während es sich bei ein paar Prozessoren lediglich um einen lauwarmen Aufguss handelt, brechen andere Chips gerade alle Rekorde – und erreichen damit einen wichtigen Meilenstein.
AMD Ryzen 4000G: Neue Desktop-Prozessoren leistungsstärker als aktuelle Konsolen
Erst letzte Woche kündigte AMD offiziell seine neuen Renoir-APUs für den Desktop-Markt an. Im Gegensatz zu den aktuellen Ryzen-3000-Prozessoren, handelt es sich bei den Ryzen-4000G-Modellen um Chips, auf denen sich auch eine potente Grafikeinheit befindet. Ähnliche Prozessoren bietet AMD bereits seit einigen Jahren an, nun will man Intel jedoch mit den neuen Modellen erstmals den Kampf im OEM-Segment ansagen, denn die kleinen APUs haben es in sich!
Wie wccftech berichtet, erreicht der neue AMD Ryzen 7 PRO 4750G eine Leistung von rund 1,1 TFLOPs im CPU- und 2,15 TFLOPs im GPU-Bereich während des AIDA64 GPGPU Benchmarks. Schaut man sich nun die Leistungsfähigkeit der noch aktuellen Konsolengeneration an, kann es der AMD-Chip problemlos mit der PS4 und der Xbox One aufnehmen. Die beiden Current-Gen-Konsolen erreichen lediglich rund 0,1 TFLOPs an CPU-Leistung und 1,84 bzw. 1,41 TFLOPs an GPU-Leistung und bleiben damit hinter dem Leistungspotenzial des AMD-Prozessors zurück.
Diese Werte kann der AMD Ryzen 7 PRO 4750G dank seiner integrierten Vega-Grafikeinheit erreichen, die trotz der geringen Anzahl an Rechenkernen eine mehr als solide Leistung und sogar etwas Übertaktungspotenzial bietet. Die Leistung von Intels integrierter Grafikeinheit hingegen reicht zwar aus, um damit Esports-Titel wie Rocket League oder CS:GO zu spielen – danach geht dem Chip jedoch die Puste aus.
Ganz anders sieht es bei AMDs Renoir-Prozessoren aus. Selbst aktuelle Spielen können mit reduzierten Grafikeinstellungen mit rund 30 FPS gespielt werden, wie ein Video beweist:
Gaming ohne Grafikkarte: Machen AMDs neue Prozessoren den Traum wahr?
Trotz der guten Performance der neuen Prozessoren werden enthusiastische PC-Spieler auch weiterhin nicht in der Lage sein, sich den Kauf einer Grafikkarte zu sparen. Zwar ist es erstaunlich, wie viel Grafikleistung AMDs Prozessoren inzwischen bieten, hohe Bildraten sollte man sich jedoch nicht versprechen.
Wer sich hingegen einen möglichst günstigen Gaming-PC zusammenbauen will, den man gegebenenfalls später mit einer GPU nachrüsten kann, macht mit den APUs von AMD nicht viel falsch, wie wir bereits selber feststellen konnten:
Es bleibt abzuwarten, wie viel Leistung AMD erst aus seinen APUs pressen kann, wenn der Umstieg auf Navi-Rechenkerne in den Prozessoren erfolgt. Schließlich hat diese Änderung auch im Grafikkartenbereich nochmal für ein ordentliche Verbesserung des „Leistung pro Watt“-Verhältnis gesorgt. Bis es soweit ist, werden wir uns jedoch noch gedulden müssen.