Das Ende war absehbar, doch die Nachricht vom Ausscheiden des letzten iPods berührt doch. Jedenfalls war der kultige Musikplayer auch mir über viele Jahre ein treuer Begleiter. Gibt’s denn gar keine Chance mehr auf eine Wiederbelebung? Ist Apples Entscheidung wirklich so fest zementiert? Meine Gedanken dazu jetzt in der GIGA-Wochenendkolumne.
Im Grunde weilte der letzte iPod touch schon lange nicht mehr unter den „Lebenden“. Zumindest war die Hardware dermaßen überaltert, dass eine Kaufempfehlung eher einer spöttischen Täuschung gleichkam. Insofern ist die nun erfolgte Abkündigung seitens Apple nur konsequent. Nur noch wenige Menschen dürften einen iPod heutzutage tatsächlich noch nutzen, auch ich ließ die kleine Musikbox schon vor Jahren in der Schublade verkümmern.
Mein erster iPod von Apple
Gerne würde ich erzählen, ich gehörte zu den ersten Käufern. Doch dem war nicht so. Über 1.000 DM für einen MP3-Player, selbst wenn der von Apple stammt? War auch für mich im Jahr 2001 zu viel Geld. Zwei Jahre, eine Währungsumstellung und eine Preissenkung weiter, griff dann auch ich zu – der iPod der dritten Generation sollte mein Liebling werden. Vorher sammelte ich erste MP3-Erfahrungen mit einem Siemens SL45i (bei Amazon ansehen), der iPod stammte im Vergleich von einem anderen, weitaus weiterentwickelten Stern. Es sollte nicht mein letzter iPod bleiben. Selbst einen iPod touch nannte ich noch mein Eigen, bevor ich mir final später mal ein iPhone leistete. Auch wieder nicht in der ersten, sondern in der dritten Generation.
Kurze Zeit nach der Produktvorstellung vor mittlerweile 19 Jahren, erwarb ich meinen ersten iPod:
Doch der iPod hat sich mittlerweile überlebt, egal ob als reiner Musikplayer oder als Touchscreen-Konsole – vorbei ist vorbei. Laut Apple besteht die Idee weiter in den aktuellen Produkten. Dies stimmt, Musik hören kann ich ja selbst mit einer Apple Watch. Doch gibt’s denn gar kein Szenario, bei dem Apple die Marke beziehungsweise das Produkt „iPod“ wiederbeleben würde?
Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:
Wie stehen die Chance auf eine Wiedergeburt des iPods?
Für mich steht fest: Ein klassischer iPod, wenn auch aufgefrischt, wäre wohl ein reines Nischenprodukt, ein reines Retro-Gadget für ausgemachte Fans. Schön anzusehen, aber mit überschaubaren Erfolgsaussichten. So etwas macht Apple nicht, der Hersteller bedient keine reinen Fan-Wünsche. Letztlich sollte ein neuer iPod tatsächlich Sinn ergeben und dies passiert dann, wenn eine verhältnismäßig breite Masse angesprochen wird.
Eine Wiederbelebung des iPods könnte also letztlich nur dann gelingen, wenn er einen echten Mehrwert gegenüber dem iPhone bietet und davon losgelöst einen Kaufwunsch auslöst. Mit etwas Fantasie könnte man sich beispielsweise eine mobile Spielekonsole vorstellen, etwas was der iPod touch ja tatsächlich im beschränkten Maße schon war. Am Ende braucht es eine richtige Alternative zur Nintendo Switch – Dockingstation für den TV inklusive. So etwas würde man sich dann eventuell auch zum iPhone noch zusätzlich holen.
Der iPod als Switch-Alternative? Im Konzept gibt es so etwas schon:
Voraussetzung: Apple Arcade und allgemein das Spieleangebot verlässt den Kindergartenbereich und bietet auch genügend „echte“ Games. Damit dies gelingt, müsste oder könnte Apple aber wahrscheinlich auch gleich einen der große Player wie Nintendo kaufen. Nicht unmöglich, aber aktuell wohl eher nicht auf der Agenda der Kalifornier. In Gänze wohl keine sonderlich gute Idee.
Kurzum: Der iPod ist tot, die Idee lebt in allen Apple-Produkten weiter. Aber eine reale Wiederbelebung halte ich in den nächsten Jahren für ausgeschlossen. In dem Sinne: Mach es gut, alter Freund!