Nach Angaben der Deutschen Bahn nimmt die Gewalt gegen eigene Mitarbeiter zu. Als Konsequenz daraus soll das Zugpersonal künftig Bodycams tragen. Mitarbeiter werden besser vor Angriffen geschützt, so die Hoffnung. An Bahnhöfen sollen zudem Tausende weitere Kameras für mehr Sicherheit sorgen.
Deutsche Bahn: Bodycams für Zugpersonal
Die Deutsche Bahn möchte ihr Zugpersonal besser vor Angriffen schützen. Dazu läuft in der Schwarzwaldbahn gerade ein Pilotprojekt, bei dem Mitarbeiter mit Bodycams ausgestattet sind. Sie nehmen das Geschehen per Video auf. Der Testlauf soll bei Erfolg auf weitere Regionen ausgeweitet werden. In einem Zwischenfazit heißt es, dass sich „sowohl das Zugpersonal als auch Reisende“ mit Bodycams sicherer fühlen, sagt Hans-Hilmar Rischke als Leiter der DB-Konzernsicherheit.
Laut der Deutschen Bahn hat Gewalt gegen Zugpersonal seit Jahren zugenommen. Alleine 2022 kam es nach eigenen Angaben zu 3.138 Vorfällen, was einem Anstieg von einem Fünftel gegenüber 2021 entspricht. Allerdings waren 2021 aufgrund von Corona-Beschränkungen weit weniger Reisende unterwegs. Vor allem bei der Durchsetzung der Maskenpflicht sei es 2021 verstärkt zu Vorkommnissen gekommen, aber auch im Zusammenhang mit dem 9-Euro-Ticket und extrem vollen Zügen.
Das Zugpersonal im Regionalverkehr ist der Deutschen Bahn zufolge im Jahr 2022 von rund der Hälfte der Angriffe betroffen gewesen. DB-Sicherheitskräfte mussten sich mit einem Drittel auseinandersetzen. Bei 6 Prozent aller Übergriffe soll es sich um schwere Körperverletzungen gehandelt haben. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert, Bundespolizisten grundsätzlich in Fernzügen mitfahren zu lassen.
Auch im neuen ICE L werden Mitarbeiter Bodycams tragen:
DB plant mehr Kameras an Bahnhöfen
Neben Bodycams für Mitarbeiter sollen weitere Kameras an Bahnhöfen die Sicherheit erhöhen. Derzeit sind an deutschen Bahnhöfen etwa 9.000 Überwachungskameras installiert. Bis zum Jahr 2024 soll die Zahl auf 11.000 erhöht werden (Quelle: Deutsche Bahn).