Der Verband der Automobilindustrie läuft Sturm: Pläne der USA zur Förderung von E-Autos könnten deutsche Hersteller massiv benachteiligen. Neben neuen Handelskonflikten würde auch der Klimaschutz Schaden nehmen.
Der Wechsel hin zur E-Mobilität ist nicht kostenlos zu bekommen. Viele Länder locken daher mit Anreizen beim Kauf eines E-Autos. In den Vereinigten Staaten werden aktuell Gesetzesentwürfe diskutiert, die steuerliche Anreize von bis zu 12.500 US-Dollar beim Kauf eines Elektroautos vorsehen. Doch nicht alle E-Autos sollen gleichermaßen profitieren.
Nachteile für deutsche E-Autos befürchtet
Von aktuell 50 erhältlichen E-Autos auf dem US-amerikanischen Markt würden nur zwei Modelle amerikanischer Hersteller von der Förderung im vollen Umfang profitieren, warnt der Verband der Automobilindustrie (Quelle: VDA). Die aktuell im US-Senat diskutierten Vorschläge binden die Steuererleichterung einerseits an die „lokale Wertschöpfung und Produktion in den USA.“ Eine weitere Bedingung sieht vor, dass US-amerikanische Gewerkschaften eine Vertretung in den Unternehmen haben müssen, die von der Regelung profitieren wollen.
Beides ist bei deutschen E-Auto-Herstellern nicht gegeben.
„Der überwiegende Großteil der im US-Markt angebotenen E-Fahrzeuge, also auch die von deutschen Herstellern angebotenen Produkte, wäre dagegen von der vollständigen Förderung ausgeschlossen“, gibt der VDA zu bedenken und fordert die US-Gesetzgeber auf, die Entwürfe nachzubessern und keine Hersteller zu benachteiligen. Nur mit gemeinsamen, koordinierten Anstrengungen können die Klimaziele noch erreicht und neue Handelskonflikte vermieden werden, heißt es.
Über Elektroautos ranken sich viele Mythen – wir klären sie auf:
USA zweitgrößter Automarkt der Welt
Sollten die Gesetzesvorhaben so passieren, wäre das für die ohnehin gebeutelten deutschen Automobilhersteller ein zusätzlicher Schlag ins Kontor. Die USA sind nach China der zweitgrößte Absatzmarkt der Welt. Für BMW, Mercedes, VW und Co. wäre ein Preisnachteil von bis zu 12.500 US-Dollar gegenüber der heimischen Konkurrenz nur schwer wettzumachen – zumal die Nachfrage nach E-Autos hierzulande auch nachlässt.