Gutachter des Bundestags warnen vor einer Welt ohne Bargeld. Sollten sich bestehende Trends beim Bezahlen weiter verstärken, dann könnte in Deutschland in Zukunft eine Grundversorgung nötig sein. Einer jetzt vorgestellten Studie zufolge besitzen große Tech-Konzerne bereits viel Einfluss auf Bezahlsysteme.
Bundestag: Experten warnen vor Bargeld-Ende
Eine neue Studie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) warnt vor einer Welt ohne Bargeld. Große Konzerne aus den USA und China würden mittlerweile einen großen Einfluss auf Bezahlsysteme in Deutschland besitzen. Deshalb müsse sich die Bundesregierung stärker der Frage widmen, wie die Handlungsfähigkeit des europäischen Bankenwesens sichergestellt werden kann.
Bargeld besitzt dem TAB zufolge ein „wichtiges Korrektiv im Zahlungsverkehr“. Insbesondere beim Datenschutz sind Münzen und Scheine wichtig, heißt es. Weder Debit- und Kreditkarten noch Kryptowährungen wie Bitcoin haben im Vergleich mit Bargeld „ein ähnlich hohes Inklusions-Niveau“ (Quelle: heise online).
In der Untersuchung stellt das TAB fest, dass es in Sachen Datenschutz erhebliche Unterschiede je nach Bezahlart gibt. Debitkarten schneiden hier bei den unbaren Zahlungslösungen noch am besten ab, Kreditkarten etwas schlechter. Online-Bezahldienste wie zum Beispiel PayPal sieht das TAB hingegen deutlich kritischer, da hier auch Informationen erhoben und verarbeitet werden, die mit dem Bezahlvorgang selbst nichts zu tun haben.
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Bundesbank: Bargeld auf dem Rückzug
Einer neuen Untersuchung der Bundesbank zufolge ist die Kartenzahlung in Deutschland in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Zwar werden 58 Prozent der Bezahlvorgänge noch mit Münzen und Scheinen erledigt, doch vor fünf Jahren waren es noch 74 Prozent. Vor allem die Corona-Pandemie dürfte ihren Beitrag dazu geleistet haben, dass Verbraucher verstärkt auf kontaktlose Bezahlsysteme setzen.