Die Deutsche Post denkt darüber nach, sich aus der flächendeckenden Briefzustellung zurückzuziehen. Nach Angaben des Betriebsrats gibt es entsprechende Planspiele im Konzernvorstand als „ernsthafte Option“. Verbrauchern droht ein Flickenteppich mit ausgedünnter Zustellung.
Deutsche Post: Rückzug aus Briefzustellung möglich
Der Betriebsrat der Berliner Niederlassung der Deutschen Post berichtet in seiner Mitarbeiterzeitung, dass sich das Unternehmen aus der flächendeckenden Briefzustellung zurückziehen könnte. Entsprechende Überlegungen würden im Konzernvorstand als „ernsthafte Option“ erwogen. Der Ausstieg aus dem so genannten Universaldienst könnte erfolgen, wenn das Unternehmen mit der Briefzustellung „nicht mehr genügend Geld“ erwirtschaftet (Quelle: Welt).
Nach dem deutschen Postgesetz kann der Universaldienst tatsächlich gekündigt werden. In diesem Fall verpflichtet die zuständige Bundesnetzagentur die Post zwar weiterhin zur Briefzustellung, müsste aber einen finanziellen Ausgleich dafür anbieten. In der Folge müsste die Briefzustellung dann für andere Logistikunternehmen ausgeschrieben werden, um eine günstigere Lösung zu finden.
Sollte es dazu kommen, droht ein Flickenteppich bei der Zustellung. Die Post könnte sich auf lukrative Großstädte konzentrieren, während andere Unternehmen die Zustellung in ländlichen Regionen übernehmen. Neben höheren Preisen wäre dann auch damit zu rechnen, dass Briefe nicht mehr von Montag bis Samstag zugestellt werden.
So schlagen sich Paketdienste im Vergleich:
Post: Flächendeckende Zustellung ist freiwillig
In einer Stellungnahme der Post heißt es zwar einerseits, man wolle weiterhin den „wichtigen Beitrag zur Grundversorgung“ leisten. Andererseits wird die Freiwilligkeit des Post-Universaldienstes betont. Das Unternehmen setzt auf eine Änderung des Postgesetzes, um die für den Fortbestand benötigten „erforderlichen Investitionen“ zu erhalten.