Von Montag bis Samstag muss die Deutsche Post Briefe austragen. Ob das auch so bleiben wird, steht gerade zur Debatte. Jetzt hat sich der Chef der Bundesnetzagentur offen dafür gezeigt, die Anzahl der Zustelltage zu reduzieren. Er nennt gleich mehrere Gründe.
Deutsche Post: Briefe sollen später ankommen dürfen
Die Deutsche Post möchte Kosten bei der Zustellung von Briefen senken. Eine Möglichkeit bestünde darin, nicht mehr durchgehend von Montag bis Samstag Sendungen zuzustellen. Schon ein einziger zustellfreier Tag könnte die Kosten erheblich senken, so die Post. Jetzt hat sich mit Klaus Müller der Chef der Bundesnetzagentur in die Diskussion eingeschaltet.
Auch er steht einer möglichen Reduzierung der Zustelltage offen gegenüber, wie er in einem Interview erläutert. Die Gesellschaft und auch das Kommunikationsverhalten habe sich verändert, so Müller. Auch in anderen Ländern sei es normal, dass Briefe nicht von Montag bis Samstag zugestellt werden. Dort würden Sendungen erst nach zwei, drei oder vier Tagen beim Empfänger ankommen.
Ob Briefe in Deutschland künftig nicht mehr an jedem Werktag zugestellt werden, würde aber nicht die Bundesnetzagentur, sondern letztlich der Bundestag entscheiden.
Dem Postgesetz zufolge müssen 80 Prozent aller Briefe am folgenden Werktag ankommen. Das Bundeswirtschaftsministerium kann sich allerdings eine geringere Quote vorstellen, um das System und die Angestellten zu entlasten.
Im Video: So machen sich Paketdienste im Vergleich.
Bundesnetzagentur: Portoerhöhung denkbar
Die Post will das Briefporto im Jahr 2024 vorzeitig erhöhen. Ein entsprechender Antrag ist bei der Bundesnetzagentur eingegangen. Müller äußert sich dazu zurückhaltender als zur Reduzierung der Zustelltage: „Es gibt legitime Interessen der Post, aber wir müssen auch die Kunden im Blick haben“. Ob man „in dieser Situation“ das Porto erhöht, müsse sorgfältig geprüft werden (Quelle: Spiegel).
Nach Ansicht der Post muss das Briefporto von derzeit 85 Cent erhöht werden, da die Kosten durch Inflation, Energie und Tarifabschlüsse deutlich gestiegen seien.