Die Deutsche Post hat Probleme: Kaum ist 2022 zu Ende, steht fest, dass Kunden in keinem Jahr zuvor so unzufrieden waren. Die Zahl der Beschwerden ist geradezu explodiert, eine Lösung lässt wohl noch auf sich warten.
Negativ-Rekord bei Deutscher Post: Drei mal mehr Beschwerden gesammelt
Die Kunden der Deutschen Post sind unzufrieden wie nie zuvor – das zumindest geht aus der Zahl an Beschwerden hervor, die 2022 bei der Bundesnetzagentur eingegangen sind. Rund 43.500 Fälle wurden der Bundesbehörde gemeldet. Damit beschwerten sich Verbraucher fast dreimal so oft wie im Vorjahr, als 15.118 entsprechende Eingaben stattfanden (Quelle: Spiegel). Auch das bisher schlechteste Jahr 2020 mit 18.867 Beschwerden wurde weit übertroffen
Die Zahl könnte sogar noch steigen, denn für die traditionell geschäftigen Monate November und Dezember werden noch vorläufige Zahlen angenommen. Am schlimmsten soll für die Post aber der Oktober 2022 mit 9.436 Beschwerden gewesen sein. Für November und Dezember werden 7.000 und 6.900 Beschwerden angenommen – weniger zwar und damit zeigt der Trend in die richtige Richtung, aber immer noch hohe Werte. Angesichts der Gesamtmenge an Sendungen kommen Beschwerden aber selten vor.
Die Zahlen der Bundesnetzagentur entfallen allerdings nicht nur auf die Post, sondern auf die Branche der Brief- und Paketzusteller. Mit einem Anteil von über 90 Prozent an den Beschwerden bei früheren Erhebungen läuft es trotzdem alles andere als rund beim deutschen Vorzeige-Logistiker.
Erst Corona, dann Personalmangel: Deutsche Post muss handeln
Seit dem Sommer hat die Deutsche Post erhebliche Probleme mit dem hohen Krankenstand durch Corona, lokal sind viele Touren ausgefallen. Die Situation hat die Verteilprozesse unter Druck gesetzt. Neue Arbeitskräfte seien zudem schwer zu finden. Einem Postsprecher zufolge werde das Unternehmen „alles daran setzen, trotz der weiter herausfordernden Umstände die Qualität in der Zustellung weiter zu verbessern“.
Ob Briefe oder Paket, es gibt auch Alternativen zu Post und DHL:
Schon seit längerem ist die Post in der Kritik, weil zu wenig Zusteller eingestellt würden, so die Vorwürfe. Das scheint inzwischen bei den Kunden deutlich anzukommen. Zumal wohl längst nicht jedes Problem auch bei der Bundesnetzagentur gemeldet wird.
Der Post zufolge sei auch das einer der Gründe, weshalb die Zahlen steigen: Durch die dichte Berichterstattung würden viele Verbraucher erst erfahren, dass sie sich bei beschädigten oder unauffindbaren Sendungen an die Behörde wenden können.