Gigaset zählt mit seiner 175-jährigen Firmengeschichte und den europaweit etwa 850 Mitarbeitern im Bereich der DECT-Schnurlostelefone als Marktführer. Unerwartete Umsatzeinbußen haben nun dazu geführt, dass ein Regelinsolvenzverfahren vom Amtsgericht Münster eröffnet wurde. Doch es gibt gute Nachrichten, denn das Unternehmen wird von einem chinesischen Konkurrenten übernommen.
Gigaset wird nach China verkauft
Update vom 24. Januar 2024: Das deutsche Unternehmen Gigaset ist wegen massiver Umsatzeinbußen im Kerngeschäft mit Telefonen in die Insolvenz gerutscht und wird nun vom Konkurrenten VTech Holdings übernommen. Das Unternehmen hat seinen Sitz auf Bermuda in Hamilton, aber sein Muttersitz und die Produktionsstätten in Hongkong. Der operative Geschäftsbetrieb und die Produktionsanlagen in Bocholt sollen übernommen werden, einschließlich aller Patente, Grundstücke, Anlagen und Lagerbestände. Seit 2014 gehörte Gigaset bereits mehrheitlich dem chinesischen Investor Sutong Pan über seine Investmentfirma Goldin Financial Holdings (Quelle: Spiegel).
Originalartikel:
Bereits im September 2023 haben wir darüber berichtet, dass die Gigaset AG ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für die mittelbare Tochtergesellschaft Gigaset Communications GmbH gestellt hat. Nun wurde vom Amtsgericht Münster ein Regelinsolvenzverfahren gegen die Gigaset AG und deren Vermögen eröffnet. Es wurde und wird immer noch versucht, einen Investor zu finden. Doch die Lage scheint sich in den letzten Monaten nicht verbessert zu haben. Gigaset hat die Eröffnung des Insolvenzverfahrens offiziell auf seiner Webseite bestätigt (Quelle: Gigaset).
Gigaset hat damals schon den Einbruch des Kerngeschäfts mit DECT-Telefonen als Grund für die Antragsstellung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung genannt. Die Situation scheint sich seitdem nicht gebessert zu haben. Welche Folgen das Insolvenzverfahren für die Kunden und Garantieansprüche hat, ist aktuell nicht bekannt. Aktuell laufen die Geschäfte wohl weiter. Entsprechend dürfte es noch nicht zu großen Komplikationen kommen. Trotzdem besteht jetzt natürlich die Gefahr, dass das Geschäft eingestellt werden könnte, wenn es absehbar nicht mehr profitabel werden kann. Das entscheidet am Ende der Insolvenzverwalter.
Gigaset bietet mehr als DECT-Telefone an
Viele von euch dürften Gigaset in erster Linie von normalen Telefonen kennen, wie ihr sie oben im Titelbild seht. In den letzten Jahren hat das Unternehmen aber immer wieder versucht, sein Portfolio deutlich auszuweiten. So bietet das deutsche Unternehmen auch Smartphones, Senioren-Handys, Smart-Home-Produkte und professionelle Telefonanlagen für Unternehmen an. Das alles hat aber wohl nicht gereicht, um so profitabel zu werden, und den Einbruch der Umsätze bei den DECT-Telefonen zu kompensieren. Sobald neue Informationen bekannt werden, werden wir euch informieren.