Das letzte bedeutende Solarzellenunternehmen Europas verlagert seine Produktion in die USA. Zuvor hatte Meyer Burger angekündigt, die Produktion in Sachsen-Anhalt um das Zehnfache zu steigern. Allerdings blieben die erhofften Subventionen aus.
Solar: Meyer Burger zieht es in die USA
Der Schweizer Photovoltaik-Hersteller Meyer Burger hat sich gegen den Ausbau der Produktion im „Solar Valley“ von Sachsen-Anhalt entschieden. Anders als noch vor wenigen Monaten angekündigt, soll es nun doch keine Verzehnfachung der Produktion in Thalheim geben. Geplant war, jedes Jahr Solarzellen mit bis zu 15 Gigawatt Leistung zu fertigen.
Für die Erweiterung hatte sich der Solarzellenhersteller Anschubfinanzierungen vom Staat in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro gewünscht. Stattdessen ließ man sich nun von einem US-Förderprogramm locken. Dort sorgt der Inflation Reduction Act für eine direkte Förderung von vorerst rund 90 Millionen US-Dollar. Über Steuergutschriften könnte sich die Subvention bis 2032 auf bis zu 1,4 Milliarden US-Dollar summieren.
Darüber hinaus hat sich Meyer Burger schon auf Vorauszahlungen von Modulabnehmern sowie ein Darlehen des US-Energieministeriums mit den entsprechenden Seiten geeinigt. So kommen weitere 300 Millionen US-Dollar zusammen. Für Strom und Wasser zahlt das Unternehmen in Colorado auch nicht den vollen Preis.
Produktionsmaschinen, die für die Erweiterung des Standorts in Sachsen-Anhalt bestimmt waren, werden in die USA verschifft. Mit einem Beginn der Fertigung von Solarzellen soll dort bereits Ende 2024 zu rechnen sein (Quelle: Meyer Burger).
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Meyer Burger: EU-Innovationsfonds als Hintertür
Auch wenn der Ausbau in Sachsen-Anhalt gestoppt wurde, lässt sich Meyer Burger noch eine Hintertür offen. Das Unternehmen hat sich für eine Förderung aus dem EU-Innovationsfonds beworben. Sollten hier enorme Summen fließen, dann sei zu „einem späteren Zeitpunkt ein Ausbau im Multi-Gigawatt-Bereich in Thalheim geplant“.