2023 war ein Rekordjahr für die erneuerbaren Energien in Deutschland. Die rund 160 Gigawatt hatten einen Anteil von 56 Prozent an der gesamten Stromerzeugung – doch Experten sehen weiteren Handlungsbedarf, um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen. Der Ausbau von Solar- und Windenergie sowie Biomasse müsse beschleunigt werden.
Strom: Erneuerbare Energien auf Rekordniveau
Der Anteil erneuerbarer Energien im deutschen Stromnetz hat 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Mehr als die Hälfte stammte aus erneuerbaren Quellen – genauer gesagt 56 Prozent. Sonne, Wind und Biomasse sorgten in Deutschland für eine Bruttoleistung von rund 160 Gigawatt. Ein Jahr zuvor waren es noch 20 Gigawatt weniger.
Wirtschaftsminister Robert Habeck sieht das Land auf einem guten Weg, die für 2030 gesteckten Klimaziele im Energiebereich zu erreichen. Doch trotz der beeindruckenden Fortschritte warnen Experten, dass es bis zur vollständigen Klimaneutralität bis spätestens 2045 noch ein weiter Weg ist.
Experten wie Andreas Löschel, Professor für Umwelt- und Ressourcenökonomie an der Ruhr-Universität Bochum, loben die Fortschritte, mahnen aber gleichzeitig mehr Tempo beim Ausbau an. Trotz steigender Genehmigungszahlen für neue Windkraftanlagen hinke dieser Bereich hinterher. Ohne eine Beschleunigung des Ausbaus und die Überwindung lokaler Widerstände könnten die Ziele in weite Ferne rücken.
Die Solarenergie hat mit über einer Million neuer Anlagen im Jahr 2023 einen Boom erlebt, aber das enorme Potenzial auf den Dächern bleibt oft ungenutzt. Dennoch hat sich die Solar-Leistung in Deutschland seit 2016 mehr als verdoppelt.
Ein eigenes Balkonkraftwerk kann sich lohnen:
Experten: Schnellerer Netzausbau notwendig
Um die Klimaziele zu erreichen, reicht es nach Ansicht von Experten nicht aus, nur die Produktionszahlen zu erhöhen. Notwendig sei vielmehr eine Gesamtstrategie, die den Netzausbau, die Schaffung attraktiver Investitionsbedingungen und die Integration der erneuerbaren Energien in das Stromnetz umfasst (Quelle: Tagesschau).