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Deutschland im Chaos: Verbrenner und E-Autos liefern sich Entscheidungsschlacht

Zwischen E-Autos und Verbrennern bahnt sich die Entscheidung an. (© IMAGO / Joerg Boethling)
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Das Verbrenner-Verbot in der EU ist nicht so sicher, wie wir geglaubt haben. Damit steht auch die Frage wieder offen: Welcher Antrieb ist die bessere Wahl, klassisch oder elektrisch? Die Autobauer lassen dabei praktisch keine Zweifel zu.

Rückendeckung für FDP-Minister: Deutsche wollen ihre Verbrenner behalten

Die EU hat das Verbrenner-Verbot ab 2035 noch immer nicht endgültig beschlossen. Neben der abhaltenden Einstellung aus Italien, Bulgarien und Polen etwa hat vor allem Bundesverkehrsminister Volker Wissing dafür gesorgt, dass die finale Abstimmung der Mitgliedsstaaten verschoben wurde. Er will Verbrennern eine weitere Chance einräumen – ausschließlich mit E-Fuels betankt sollen sie nach 2035 noch neu zugelassen werden können, so der Wunsch der FDP.

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Für seine Blockadehaltung und die frisch geformte Verbrenner-Allianz hat Wissing, hat Deutschland nicht gerade laut klatschenden Beifall erhalten. Die Welt schaut bestenfalls irritiert nach Deutschland. Einer aktuellen ARD-Umfrage zufolge kann sich Wissing trotz Gegenwinds aus der Industrie aber einer großen Schar Unterstützer sicher sein: 67 Prozent der Befragten Deutschen wollen das Verbrenner-Verbot der EU nicht.

Über ihre Gründe schweigt sich die Erhebung aus. Ziel des Deutschlandtrends war es nur, die Frage zu klären: Für oder gegen das Verbrenner-Ende? Wissing kann sich jetzt immerhin auf die Fahnen schreiben, dass er im Sinne der Mehrheit in Deutschland handelt – wenn sich diese Zustimmung auch eher überraschend und im Nachhinein gefunden hat.

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VW, Opel & BMW bauen aufs E-Auto – mal mehr, mal weniger

Bei der Industrie sieht es anders aus: Mehrere deutsche Hersteller überbieten sich bei den Präsentationen ihrer jüngsten E-Auto-Pläne. Am lautesten hat sich dabei VW Gehör verschafft – mit der Vorstellung des Konzept-E-Autos ID.2all.

Schon 2025 will Volkswagen basierend auf diesem Konzept den ersten ID.2 auf den Markt bringen – zum Kampfpreis von unter 25.000 Euro. Allerdings gibt es dafür wohl auch nur die kleine Batterie, die im besten Fall noch auf eine Reichweite von 300 km kommen dürfte. Die 450 km Reichweite werden nur mit der großen Batterieoption erreicht – die wiederum dürfte deutlich teurer werden. Die Befürchtungen meines Kollegen Peter Hryciuk haben mal wieder ins Schwarze getroffen.

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Ebenso wie VW mit dem weiteren Ausbau seiner ID-Familie bekennt sich aber auch Opel zum E-Auto. CEO Florian Huettl erklärte in einem Interview, dass es für die Rüsselsheimer keinen Weg zurück geben wird – und dass es auch genau das sei, was die Kunden wollen. „Wer einmal elektrisch fährt, der fährt immer elektrisch“, so Huettl. Der Wechsel zum E-Auto ist bereits angestoßen und für ihn ausgemachte Sache.

Auf der anderen Seite stehen mit BMW und Mercedes die deutschen Aushängeschilder des Premium-Segments. Intern soll bei den Autobauern in etwa die gleiche Devise gelten: E-Autos, wenn es sein muss, aber wenn nicht, ist auch der Verbrenner in Zukunft kein Problem.

Mobilität – da tut sich was: E-Autos, elektrische Fahrräder, E-Scooter, ein Nachfolger für das 9-Euro-Ticket in Bus und Bahn – all das bewegt uns im doppelten Sinn. Und was hat sich in Sachen Mobilität so getan?

Bei BMW ist das kein Wunder, die Bayern hatten nie damit hinterm Berg gehalten, dass sie sich auch weiter Technologieoffenheit wünschen. Trotzdem stärkt BMW-Chef Oliver Zipse Elektroautos den Rücken: „Sollten einzelne Märkte oder Regionen zum Zeitpunkt X 100 Prozent E-Mobilität verlangen – wir sind bereit und werden liefern.“

Während in Eurpoa um das endgültige Ja zum E-Auto gerungen wird, ist China schon viel weiter:

E-Autos aus China: Keine klassischen China-Schnäppchen! Abonniere uns
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E-Auto vs. Verbrenner: Welchen Sieger kriegt Deutschland?

Mercedes hingegen steht offiziell voll hinter dem E-Auto-Kurs, der in Europa eingeschlagen werden soll. Während die Politik derzeit am Scheideweg festsitzt, gibt es also aufseiten der Autobauer Vertreter beider Lager: Für Opel und VW stehen die Zeichen auf E-Autos. Bei BMW und Mercedes sieht es nicht so klar aus.

Die Deutschen sind in der Sache weit weniger gespalten, als zumindest ich gehofft hatte. Eine Regierung, die sich gegen eine Zwei-Drittel-Mehrheit im eigenen Land für das Verbrenner-Aus in Europa einsetzt, macht etwas falsch. Es muss eine Lösung her, die in- wie auslands tragbar ist – und das möglichst zügig. Sonst drohen in der Entscheidungsschlacht zwischen Verbrennern und E-Autos nur Kollateralschäden und die braucht keiner.

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