Huawei musste sich in Deutschland bisher keine großen Sorgen machen, wenn es um den Einsatz von Netzwerktechnik geht. Das könnte sich bald ändern, denn die Bundesinnenministerin will sich chinesische Komponenten nun genauer anschauen und eventuell verbieten, wenn Sicherheitsrisiken entdeckt werden.
Huawei gerät ins Visier der deutschen Behörden
Während die USA und andere Länder Huawei-Hardware im Grunde schon komplett verbannt haben und einen harten Kurs gegen das chinesische Unternehmen fahren, ist das in Deutschland bisher nicht der Fall. Prüfungen verschiedener Behörden haben zum jetzigen Zeitpunkt keine Sicherheitsverstöße ergeben. Trotzdem will sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser laut der Bild am Sonntag (via Golem) nun die 5G-Hardware aus China genauer anschauen, um die deutschen Netze zu schützen.
Um die bereits verbaute Hardware chinesischer Hersteller wie von Huawei überhaupt prüfen zu können, müsse laut der Bundesinnenministerin zunächst aber noch die Gesetzeslage geändert werden. Das IT-Sicherheitsgesetz beschränkt sich in Deutschland nämlich nur auf Hardware für kritische Infrastruktur. Möchte das Bundesinnenministerium nun sämtliche chinesische Hardware prüfen, dann geht das aktuell noch nicht. Entweder muss das IT-Sicherheitsgesetz geändert oder sämtliche Hardware zur kritischen Infrastruktur hinzugefügt werden. Sollten dabei Probleme festgestellt werden, dann könnte es auch zu einem Verbot von Huawei-Hardware kommen.
Huawei hat eine ganz verrückte Smartwatch gebaut:
Bundesregierung erwägt kein Huawei-Verbot
Erst im Dezember 2022 kam das Thema über ein mögliches Huawei-Verbot wieder auf. Damals hatte sich die Bundesregierung aber gegen ein Huawei-Verbot ausgesprochen, da keine unmittelbare Gefahr drohe. Stattdessen setzt man auf eine regelmäßige Prüfung von Netzwerk- und Überwachungstechnik aus bestimmten Ländern. Die USA machen hingegen Druck auf viele Staaten, damit sich diese nicht in eine Abhängigkeit von chinesischer Hardware begeben. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich die Geschichte entwickelt.